Oft hört man heutzutage von der Geopolitik, aber selten von der Geopoetik. Dabei können sowohl Landschaften als auch die Beschreibung von Naturphänomen eine poetische Qualität haben. Auf dieser Route entdeckst du die Vulkane der Region Velay und ihre vielschichtige Ästhetik.

Auf neun Etappen wanderst du etwas mehr als 200 Kilometer durch eine erstaunliche Landschaft: Du erkundest nicht nur das Velay, diese unbekannte und wirklich schöne Vulkanregion in Zentralfrankreich, sondern auch den reichen Wortschatz ihrer vulkanischen Phänomene: Basaltorgeln, Maare und Klingsteine enthüllen dir ihre Geheimnisse.

Dieses Land der Vulkane lässt sich nach den Vulkantypen in vier Gebiete einteilen: Im Osten befindet sich das Land der Sucs. Das sind Vulkane vom peleanischen Eruptionstyp, die zum größten Teil aus Phonolith bestehen, dem „Klingstein“, der beim Anschlagen einen hohen Ton von sich gibt. Im Westen befinden sich die Gardes vom strombolianischen Typ, die sich durch rote Erde auszeichnen und sich gut für den Anbau einer besonders edlen Sorte grüner Linsen eignen. Im Süden erheben sich die Vulkane des surtseyanischen Eruptionstyps, die besonders beeindruckende Gipfel bilden. Der Rocher d’Aiguilhe, auf dem markant eine Kapelle steht, ist ein schönes Beispiel dafür. Im Norden finden sich Stratovulkane und Basaltplateaus, die im Velay nur selten vorkommen.

Dieser Rundweg führt rund um die Stadt Le Puy-en-Velay hauptsächlich durch die Départements Haute-Loire und Lozère. In dieser Region gibt es über 600 Vulkane. Aber kein Grund zur Sorge, sie sind alle schon vor langer Zeit erloschen. Ihr Vermächtnis in Form von Seen, Kratern und Wasserläufen trägt aber noch heute viel zur Schönheit dieser wilden Landschaft bei.

Die Route ist sehr angenehm zu gehen und abwechslungsreich, da es jeden Tag einen neuen Naturraum zu entdecken gibt. Der höchste Punkt dieser Route ist der Mont Mézenc etwa auf der Hälfte der Strecke. Die Berge wie La Durande, Suc de Ceneuil und Mont Bar, die zahlreichen Vulkanseen wie der Lac du Boucher und der markante Felsen Rocher Tourte sind nur einige der vielen Orte, die du dir auf dieser Route unbedingt ansehen musst.

Jeder kann sich auf dieses Abenteuer begeben, vorausgesetzt, du passt die Länge der Etappen an deine Kondition an. Das Gelände ist zwar bergig, aber die Wege sind gut zu gehen und kommen ohne technische Schwierigkeiten aus. Die Route macht einige Abstecher zu schönen Dörfern und natürlichen Sehenswürdigkeiten, die sich auf jeden Fall lohnen.

Das Velay ist ein raues Land. Deshalb gehören warme und regenfeste Kleidung in den Rucksack. Die einzige Jahreszeit, die du besser meidest, ist der Winter, da die meisten Gipfel dann schneebedeckt und unpassierbar sind. Von April bis Oktober ist die beste Zeit, um hier wandern zu gehen. Entlang des Weges gibt es zahlreiche Herbergen, Pensionen, Campingplätze und Restaurants, selbst in den kleinsten Dörfern.

Die Route beginnt und endet in Vorey-sur-Arzon, das du mit einem Regionalzug von Puy-en-Velay erreichst. Möchtest du deine Wanderung verlängern, gibt es Verbindungen zu weiteren Fernwanderwegen, darunter die Via Podiensis und der Stevensonweg. Mehr dazu findest du in diesen Collections:

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