Die Route Napoléon ist ein Wanderweg, der den Lebensweg des Kaisers Napoléon I. nachzeichnet.

Die sieben Etappen der 171 Kilometer langen Collection entsprechen exakt dem Weg, den Bonaparte bei seiner Flucht von Elba nahm, wo er ein knappes Jahr im Exil lebte. Er hielt sich dort vom 27. April 1814 bis zum 15. Februar 1815 auf. Sein Ziel war es, nach Paris zu gelangen, um die Macht wieder an sich zu reißen. Dort traf er am 20. März 1815 mit 1.000 Männern ein. In der Folgezeit versuchte er erfolglos, eine konstitutionelle Monarchie aufzubauen. Die darauf folgende vernichtende Niederlage von Waterloo führte dazu, dass er 100 Tage später, am 22. Juni 1815, abdankte. Aus diesem Grund wird diese kurze und wichtige Periode der französischen Geschichte „Les Cent-Jours“, die Hundert Tage, genannt.

In der Vorstellung vieler Franzosen ist Napoléon sowohl ein Mythos als auch eine historische Persönlichkeit. Er wird teils verehrt, teils gehasst. Die Bonapartismus (eine politische Partei) wurde nach seinem Tod gegründet und existiert noch immer. Auch gibt es unzählige Dörfer, in denen es heißt: „Hier schlief Napoleon“. Fantasie oder Realität? Tatsache ist, dass er immer noch im Gespräch ist. Entscheide selbst, ob du in die Fußstapfen dieser berühmten Persönlichkeit trittst oder nicht.

Der Weg beginnt in Grasse, der Welthauptstadt des Parfüms, und endet in Sisteron, dem Tor zur Provence. Er bewegt sich in unberührter Natur und führt durch dünn besiedelte Orte. Zwischen den Voralpen der Côte d’Azur und dem regionalen Naturpark Verdon zu Beginn der Strecke und dem geologischen Naturreservat der Haute-Provence und dem Durance-Tal am Ende der Strecke wirst du sehr unterschiedliche Landschaften und Ökosysteme entdecken. Abwechslung ist garantiert!

Du wirst auch die Gelegenheit haben, einige sehr schöne Gemeinden zu erkunden. Neben der Start- und der Zielstadt kannst du dich auf das Dorf Castellane und die wunderschöne und eher unbekannte Kleinstadt Dignes-les-Bains freuen.

Diese Wanderung erfordert eine gewisse Wandererfahrung, da die Höhenunterschiede beträchtlich sein können. Daher ist es wichtig, dass du deine eigenen Fähigkeiten kennst, bevor du dich auf den Weg machst. Entlang der Strecke kannst du deine Etappen leicht anpassen und eventuell verkürzen, wenn es nötig sein sollte.

Für die An- und Abreise bieten sich Regionalzüge an. Ich habe darauf geachtet, dass die Streckenführung an den Bahnhöfen von Grasse und Sisteron beginnt und endet.

Was das Klima betrifft, wirst du auf zahlreichen Bergpfaden wandern, und auch wenn du dich in Südfrankreich befindest, verlaufen diese Pfade im Alpenmassiv. Denke also daran, eine gute Ausrüstung und einen ausreichend warmen Schlafsack mitzunehmen, wenn du dich zum Zelten entschließt. Am Ende der Beschreibungen der einzelnen Etappen findest du Hinweise zu Unterkünften wie Hütten, Campingplätzen, Hotels oder Zimmervermietungen.

Ich empfehle dir, diese Wanderung von Anfang Mai bis Mitte Oktober zu machen, um den Schnee zu vermeiden.

Nun bleibt mir nur noch, dir viel Spaß beim Wandern auf diesen historischen Pfaden zu wünschen.

Zur Einstimmung empfehle ich die Lektüre des Buches „Cent Jours: La tentation de l'impossible d'Emmanuel de Waresquel“ (Hundert Tage: Die Versuchung des Unmöglichen von Emmanuel de Waresquel).