Das Oderbruch mit einer unvergleichlich weiten und fruchtbaren Kulturlandschaft liegt am östlichen Rand Brandenburgs. In diese stille, eiszeitliche Landschaft hat sich die Oder eingegraben und eine faszinierende und artenreiche Auenlandschaft hinterlassen. Das weitläufige, aber eingefasste Tal an der Grenze zu Polen besticht mit seinen weiten Wiesen, alten Alleen und den typischen Oderbruchdörfern. Weiter nördlich beginnt der Nationalpark Unteres Odertal, dessen Naturraum als groß angelegtes Schutzgebiet Deutschland und Polen verbindet.

Die Region wurde von den jährlichen Überschwemmungen der Oder und von der preußischen Kolonisierung in der Mitte des 18. Jahrhunderts geprägt, denn der „Alte Fritz“, also Friedrich der Große, König von Preußen ließ das Gebiet trockenlegen, besiedeln und in fruchtbares Ackerland verwandeln. Den „Gemüsegarten Berlins“ verband mit der wachsenden Metropole ab 1911 die Oderbruchbahn mit 43 Stationen. Sie verkehrte zwischen Wriezen, dem „Tor zum Oderbruch" im Norden und Fürstenwalde im Süden.

Den Spuren der alten Oderbruchbahn kannst du auf dem Oderbruchbahn-Radweg folgen. Die Streckenführung orientiert sich stark an dem einstigen Verlauf der Bahntrasse und führt dich auf rund 110 Kilometern durch die reizvolle Naturlandschaft des Oderbruchs. Den Radweg habe ich für diese Collection in zwei Etappen aufgeteilt, sowie zwei zusätzliche Routen geplant, die den Oderbruchbahn-Radweg in eine größere Rundtour ab Erkner integrieren. Wenn du gerne lange Distanzen fährst, kannst du die Tour von insgesamt 210 Kilometer am Stück zurücklegen oder an der Oderaue für eine Nacht biwakieren. Für alle, die es gemütlicher angehen lassen wollen, bieten die Etappenziele diverse Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten. Die Strecke führt überwiegend über asphaltierte Radwege und verkehrsarme Landstraßen, nur kurze Abschnitte führen dich über Kopfsteinpflaster, das aber auch mit dem Rennrad zu bewältigen ist.

Von Erkner folgst du der mäandernden Spree auf dem Spreeradweg durch Wälder und Wiesen des Berliner Urstromtales bis nach Fürstenwalde. Hier beginnt der Oderbruchbahn-Radweg, der dich auf schmaler Fahrbahn über Felder und vorbei an Seen nach Seelow bringt. Der Abschnitt oberhalb des Mühlensees im Märkisch-Oderland ist landschaftlich besonders reizvoll. Dort verläuft die Strecke auch auf dem alten Bahndamm. Im Oderbruch bei Golzow angekommen, wird es zusehends flacher, je näher du der Oder kommst. Durch die Auenlandschaft der Oder fährst du einige Kilometer lang auf dem Oder-Neiße-Radweg flussaufwärts, bis du dem Abzweig der Alten Oder in Richtung Wriezen folgst. Dort endet der Oderbruchbahn-Radweg. Durch den Naturpark Märkische Schweiz geht es weiter durch Schluchten und Täler, Laubwälder und Flure vorbei am Schermützelsee, der im Zentrum des Naturparks liegt. An dessen Ostufer befindet sich die beschauliche Kleinstadt Buckow, die immer eine Reise wert ist. Der Europaradweg R1 bringt dich dann von Garzin nach Garzau und lädt zum Badestopp am Langen See ein. Durch das Löcknitztal und vorbei an der Löcknitzer Seenkette gelangst du schließlich wieder zurück nach Erkner.

Erkner, Fürstenwalde/ Spree, Wriezen sowie Bukow verfügen über Anbindungen an den Regionalverkehr, so dass du jederzeit abkürzen oder auch nur einzelne Etappen dieser Collection fahren kannst.