Die Via dell'Acqua verbindet Assisi mit Rom über die berühmtesten Radwege zwischen Umbrien und Latium. Der Name ist auf das Vorhandensein von Wasser zurückzuführen, da die Route entlang der Flüsse Topino, Nera und Tiber verläuft.

Die Strecke kann in beide Richtungen befahren werden, aber ich denke, dass es spannender ist, in Assisi vor der Basilika des Heiligen Franziskus zu starten und in Rom vor der prächtigen Kulisse des Petersplatzes anzukommen. Rom und Assisi sind durch Regional- und Intercity-Züge verbunden, in denen du gegen eine Gebühr auch Fahrräder mitnehmen kannst.

In dieser Collection habe ich Strecke in sechs Etappen unterteilt, um sie für jedes Fitnessniveau geeignet zu machen und um dir die Orte vorzustellen, die ich am interessantesten finde. Die Via dell'Acqua ist das ganze Jahr über befahrbar, aber ich empfehle dir den Frühling und den Spätsommer. Es handelt sich um einen unbefestigten Weg, der mit jedem Rad befahren werden kann, sofern die Reifen ein ordentliches Profil haben.

Du startest an der herrlichen Piazza della Basilica di San Francesco di Assisi und folgst dem Weg Assisi-Spoleto in das grüne, umbrische Tal. Du durchquerst das mittelalterliche Dorf Bevagna und entdeckst das Quellwasser der Fonte del Clitunno. Anschließend fährst du auf der ehemaligen Eisenbahnstrecke Spoleto-Norcia, deren Tunnel dich in das Tal des Flusses Nera führen, wo du – vorbei an den beeindruckenden Marmore-Wasserfällen – dem Greenway del Nera bis nach Terni folgst.

Von Terni aus radelst du auf einem unbefestigten Weg durch Felder bis zum verwunschenen Dorf Narni. Dann beginnt einer der eindrucksvollsten Abschnitte der gesamten Route, die Schluchten der Nera. Du erreichst die Region Latium, wo die Nera in den Tiber mündet, nachdem du die friedliche Oase von San Liberato und die unglaubliche archäologische Stätte von Ocriculum inmitten der Felder durchquert hast. Du folgst dem rechten Tiberufer und durchquerst das Naturschutzgebiet Nazzano Tevere Farfa bis zur Zitadelle von Fiano Romano. Hier erwartet dich der anspruchsvollste Teil der Strecke, die viel befahrene Via Tiberina, der du bis Castel Giubileo folgst. Dort triffst du schließlich auf den berühmtesten Rad- und Fußgängerweg von Rom, den Castel Giubileo Weg. Er war der erste geschützte Rad- und Fußgängerweg, der an den Ufern des Tibers gebaut wurde und ist daher sehr beliebt und stark frequentiert. In 16 Kilometern führt er bis zum Fuße der Engelsburg und zum Petersplatz.

Die Via dell'Acqua wurde vom Verein Via dell'Acqua Assisi-Roma konzipiert und wird von ihm gefördert. Vom Verein kannst du eine Teilnahmebescheinigung anfordern und erhältst Ermäßigungen für Unterkünfte entlang der Strecke. Weitere Informationen findest du auf der Website: viadellacquaassisi.wixsite.com/laviadellacqua (auf Italienisch).

Außerdem findest du auf der Website aktuelle Informationen zu möglichen Umleitungen, Straßenöffnungen und -sperrungen. In Etappe 2 erreichst du die Marmore-Wasserfälle. Hier bekommst du kostenlosen Zutritt zum unteren Aussichtspunkt, wenn du angibst, dass du auf der Via dell'Acqua radelst.

Die Route, die ich in dieser Collection vorstelle, weicht in einigen Teilen vom Original ab, damit du einige problematische Streckenabschnitte umgehen kannst. Sie durchquert viele Dörfer und touristische Gebiete, sodass es unterwegs zahlreiche Übernachtungs- und Verpflegungsmöglichkeiten gibt.

Diese Strecke führt durch Gebiete von großer historischer, naturkundlicher und auch kulinarischer Bedeutung. Besonders, was die Kombination von gutem Wein und gutem Essen betrifft – viele Genuss-Momente sind dir garantiert.

Ich empfehle dir die Verkostung der 'torta al testo' in Assisi, begleitet von einem guten Glas Sagrantino di Montefalco. In Spoleto genießt du eine köstliche Strangozzi alla Spoletina und in Magliano Sabina bekommst du eines der besten Olivenöle Italiens auf einer Bruschetta, möglicherweise in Kombination mit dem für das nahe gelegene Nazzano typischen Kartoffelbrot. Und wenn du in Rom ankommst, hast du die Qual der Wahl!

Denke beim Radfahren daran, alle deine Sinne zu aktivieren, das Tempo zu drosseln und das Erlebnis zu genießen.