Im Süden der Ebro-Senke wird die Landschaft von einem Berg unterbrochen, der 2.314 Meter hoch ist. Der auch als Pico San Miguel bekannte Moncayo ist der höchste Berg des Iberischen Gebirges, der Gebirgskette, die die kastilische Hochebene vom Ebro-Tal trennt. Mit einer durchschnittlichen Höhe von 300 Metern hebt sich der Moncayo von der darunter liegenden Ebene wie ein Riese ab. Römische Dichter widmeten seinem schneebedeckten Gipfel Verse, denn er war an vielen Tagen im Jahr weiß gefärbt.

Der Gebirgszug des Moncayo erstreckt sich über die Provinzen Soria und Zaragoza und beherbergt ein enormes natürliches und geologisches Erbe. Die Nordseite des Gebirges in Zaragoza ist die bekannteste und gehört zum Naturpark Moncayo, der das Gebiet seit 1978 schützt. Seine Hänge sind mit spektakulären Buchen-, Eichen-, Kiefern- und Steineichenwäldern bedeckt, die sich in unterschiedlichen Höhenlagen befinden. Die weniger bekannte und versteckte Seite des Berges ist der Süden, wo die Landschaft von Steineichen und aromatischer Macchia bewachsen ist, gespickt mit riesigen Kalksteinfelsen.

Der Integral del Moncayo ist eine Marathon-MTB-Strecke von etwa 106 Kilometern Länge mit fast 2.700 Höhenmetern. Sie führt dich durch die beeindruckendsten Landschaften dieser Gebirgskette. Da der größte Teil der Strecke auf gut befahrbaren Wegen verläuft, empfehle ich dir ein Gravelbike. Nur die fittesten Radfahrer können die Strecke und den Höhenunterschied an einem Tag bewältigen. Um die Aussichten zu genießen, Fotos zu machen und ganz in die Wälder und Berge einzutauchen, habe ich die Strecke in zwei Etappen aufgeteilt.

Die Route verläuft größtenteils auf unbefestigten und geschotterten Wegen und ist sehr abgelegen. Mit Ausnahme von Calcena, dem Endpunkt der ersten Etappe, kommst du durch keine Ortschaften. Entlang der Strecke gibt es kaum landwirtschaftliche Nutzflächen, sondern nur Berglandschaften. Die beiden Etappen sind weder besonders lang noch besonders schwer, aber in einer so abgelegenen Gegend ist besondere Vorsicht geboten. Stelle sicher, dass du dein Fahrrad vorher wartest und Ersatzteile mitnimmst. Prüfe das Wetter, um zu entscheiden, welche Kleidung du mitnimmst, und packe mehrere Schichten ein. Vergewissere dich, dass du genügend Lebensmittel und Wasser für beide Tage dabei hast.

Die Route führt vom Interpretationszentrum Agramonte in Nord-Süd-Richtung nach Calcena und in Form einer Acht zurück. In Calcena gibt es eine Herberge zum Übernachten (im Voraus buchen) und eine Bar. Die Strecke liegt zwischen 740 und 1.870 Metern über dem Meeresspiegel, so dass die beste Zeit für die Tour der späte Frühling, die kühleren Sommertage und der frühe Herbst sind.

Um den Startpunkt zu erreichen, nimmst du den Bus nach Tarazona und radelst von dort die 16 Kilometer bis zum Interpretationszentrum Agramonte. Alternativ kannst du auch mit dem Auto fahren und es auf dem Parkplatz des Zentrums abstellen.

Ich bin mir sicher, dass du von diesem Abenteuer auf zwei Rädern mit schönen Erinnerungen an die spektakuläre Natur entlang des Weges zurückkehren wirst.