Wenn du gerne mit dem Fahrrad unterwegs bist, ist diese Route genau das Richtige für dich. Die antike Via Claudia Augusta (Eurovelo 7 und 8) führt dich von München nach Ferrara, durch die bayerischen Wälder, die Alpen und die Poebene, wobei du fast die gesamte Strecke auf Radwegen zurücklegst.

Auf gut 650 Kilometern mit rund 3.500 Höhenmetern fährst du durch vier Länder: Deutschland, Österreich, die Schweiz und Italien. Du überquerst den Fern- und den Reschenpass und radelst dann entlang der Flüsse Etsch, Mincio und Po. Es ist eine der längsten und schönsten Strecken in Europa, die dich durch immer neue Landschaften und zu spektakulären Aussichten führt. Unterwegs wirst du die reiche Kultur und Geschichte dieser Regionen erleben.

Deine Reise beginnt in München, von wo aus du der Isar durch die malerischen Dörfer Bayerns folgst, die von viel Grün umgeben sind. Die erste Etappe ist flach, sodass du dich einrollen kannst, bevor es in die Berge geht. Ich empfehle dir, die langen Anstiege auf die Pässe langsam beziehungsweise in deinem eigenen Tempo zu bewältigen und bei Bedarf eine Pause einzulegen. Nach dem Reschenpass geht es hinunter nach Meran, Bozen, Trient und Rovereto, um dann in Peschiera del Garda den Gardasee zu erreichen. Von dort aus fährst du auf dem Mincio-Radweg nach Mantua und schließlich entlang am kurvenreichen Po bis nach Ferrara.

Entlang des Weges triffst du auf die antike Via Claudia Augusta, eine Straße, die bis in prähistorische Zeiten zurückreicht. Später wurde sie zu einer wichtigen Römerstraße, die das Römische Reich mit der germanischen Welt verband. Während du auf der Route fährst, die heutzutage ein gut gepflegter Radweg ist, kannst du dir die ehemals unbefestigte Straße von damals vorstellen.

Entlang der Strecke finden sich Nachbildungen der Meilensteine, die die Via Claudia Augusta markierten. Der eigentliche Beginn der Via Claudia Augusta befindet sich in Donauwörth an der Donau und das Ende liegt in Ostiglia am Po. Weitere Informationen findest du unter viaclaudia.org/via-claudia-augusta-willkommen.

Die Route beginnt und endet jeweils an einem Bahnhof. Du kannst dein Fahrrad im Zug mitnehmen, aber du solltest den Fahrradplatz im Voraus buchen. Die OBB-Züge fahren von Bologna und Verona nach München. Ferrara hat Bahnverbindungen nach Venedig und Bologna. Ein großer Teil der Strecke verläuft entlang von Bahnlinien (von München nach Garmisch und von Glorenz nach Ferrara), sodass du im Notfall mit der Bahn weiterfahren kannst.

In dieser Collection habe ich die gesamte Strecke in acht Etappen eingeteilt, aber du kannst sie jederzeit auf weniger oder mehr Tage aufteilen. Du radelst sowohl auf befestigten als auch unbefestigten Straßen, daher empfehle ich dir ein Fahrrad, das für die unterschiedlichen Geländearten geeignet ist. Entlang der Route gibt es zahlreiche Stellen, an denen du deine Wasserflaschen auffüllen kannst. Jede Etappe endet in einem Dorf, in dem es Herbergen, Bed & Breakfasts, Restaurants und Geschäfte gibt – ich empfehle dir, im Voraus zu reservieren. Wenn du gerne zeltest, findest du unterwegs zahlreiche Zeltplätze. Im Frühjahr kann es häufig regnen, daher ist der Sommer am besten geeignet, um auch die langen Tage zu genießen. Vergiss auch nicht, Fahrradwerkzeug mitzunehmen, damit du im Fall der Fälle kleine Pannen selbst reparieren kannst.