Galicien ist ein Land mit tief verwurzelten Traditionen, mitreißender Musik und Düften, die zum Träumen einladen. Es ist ein Ort, an dem sich unendliche Kombinationen verschiedener Grüntöne meisterhaft in die Landschaften einfügen. Galicien ist Wald, Berg, Hügel, Klippe und wildes Meer. Galicien ist Natur pur.

Auf der iberischen Halbinsel gibt es Hunderte von Wanderwegen, auf denen du die Kultur einer Gegend oder die herrlichsten Aussichten entdecken kannst. In Galicien ist es jedoch möglich, alle Zutaten zu kombinieren, um eine Tour mit interessanter Geschichte, herrlichen Landschaften, köstlichen Gerichten und Authentizität zu schaffen.

In dieser Collection stelle ich dir den Camiño do Medievo vor, eine rund 105 Kilometer lange Route durch die Provinz A Coruña. Die Tour folgt dem GR 55, auf dem du das Mittelalter durch Klöster, Festungen, Kirchen und Dörfer, in denen die Uhr stehen geblieben zu sein scheint, neu erleben kannst.

Früher nutzten die Feudalherren den Weg, um die Steuern von ihren Vasallen einzutreiben. Vor allem die Familie Andrade übte in diesem Gebiet großen Druck aus, auch in Zeiten von Hungersnöten und Epidemien. Aus diesem Grund waren die Orte, durch die der Weg führt, in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts Schauplatz des Aufstands von Irmandiña.

Der Camiño do Medievo führt dich von Betanzos nach Santo André de Teixido, dessen Heiligtum seit der Eisenzeit das Pilgerziel schlechthin ist. Die Wanderung folgt den Spuren der alten Pilger und mittelalterlichen Reisenden durch die Wälder und Hügel, zu den Aussichtspunkten und kristallklaren Flüssen des Naturparks Fragas de Eume und entlang der Steilküste des Capelada-Gebirges.

Der GR 55 ist technisch nicht schwierig, aber die Entfernungen sind lang und die Anstiege manchmal steil. Du solltest auch bedenken, dass dieses Abenteuer ein hohes Maß an Selbstversorgung erfordert: Auf dem größten Teil der Strecke gibt es weder Restaurants noch Übernachtungsmöglichkeiten, so dass du ausreichend Lebensmittel und Wasser mitnehmen solltest. Aus diesem Grund empfehle ich den Camiño do Medievo nicht für unerfahrene Wanderer.

Nur auf der ersten und zweiten Etappe hast du die Möglichkeit, in einem Hotel beziehungsweise auf einem Campingplatz zu übernachten. Die restlichen zwei Nächte verbringst du auf Rastplätzen, wo du dein Zelt in der Abenddämmerung aufschlagen darfst, jedoch im Morgengrauen wieder abbauen musst. Mehr über die Regeln für Wandercamping findest du hier: xunta.gal/dog/Publicados/2006/20060907/Anuncio1B416_es.html.

In den Etappenbeschreibungen gebe ich dir mehr Informationen, was dich jeden Tag erwartet. Ich empfehle dir, die Unterkünfte im Voraus zu buchen und Wasserreinigungstabletten oder einen Wasserfilter sowie Trekkingstöcke, eine Regenjacke und warme Kleidung mitzunehmen.

Der Ausgangspunkt ist Betanzos, das du mit dem Zug oder Bus von jeder spanischen Stadt aus erreichen kannst. Das Ziel, Santo André de Teixido, ist ein sehr abgelegener Ort. Die Transportmöglichkeiten sind hier sehr begrenzt. Du kannst entweder ein Taxi rufen, das dich nach Cedeira bringt, oder du bleibst über Nacht und wanderst am nächsten Tag dorthin. Cedeira hat gute Busverbindungen nach Ferrol, von wo aus du mit dem Zug in jede Stadt in Spanien fahren kannst.

Die beste Zeit für diese Route ist von Mai bis Ende Oktober. Da Galicien jedoch eine sehr regenreiche Region ist, kann diese Einschätzung je nach Wettervorhersage von Jahr zu Jahr variieren.