Jedes Jahr plane ich eine Radtour und dieses Mal war ich auf der Suche nach einem neuen Ort, der mit dem Zug erreichbar ist. Unter den vielen Möglichkeiten hat mir die kroatische Halbinsel Istrien besonders gut gefallen. Von Bologna, meiner Heimatstadt, fährt ein Zug nach Triest an der Grenze zu Slowenien und von dort führt der Fernradweg Eurovelo 8 entlang der Küste rund um Istrien.

Ich fand heraus, dass Istrien ein Paradies für Radreisen ist, und das möchte ich dir in dieser Collection zeigen. Als erstes radelst du an der kurzen slowenischen Küste entlang und folgst dann immer der Küste Istriens, vorbei an den Städten Poreč und Pula nach Rijeka. Du fährst fast immer am wunderschönen, kristallklaren Mittelmeer entlang, entdeckst kleine Fischerdörfer sowie Fels- und Kieselstrände. Diese Route ist ideal für alle, die eine Radtour machen wollen und dabei nicht auf die Entspannung eines Strandurlaubs verzichten wollen.

Der Startpunkt liegt am Bahnhof Trieste Centrale und das Ziel am Bahnhof von Rijeka. Wenn du noch länger unterwegs sein möchtest, kannst du auf der Eurovelo 8 in Richtung Albanien und Griechenland weiterfahren oder du nimmst von Rijeka einen Zug in die slowenische Hauptstadt Ljubljana oder nach Postojna, wo du die größten Tropfsteinhöhle Europas bewundern kannst.

Ich habe die Route in sechs Etappen unterteilt, aber sie lässt sich genauso gut in mehr oder weniger Tagen fahren. Größtenteils folgt die Route dem Verlauf der Eurovelo 8. Auf der vierten Etappe habe ich einen Abstecher hinzugefügt, der dich nach Premantura und zum Kap Kamenjak führt, ein wunderschönes Naturschutzgebiet mit spektakulären Stränden und beeindruckenden 15 bis 20 Meter hohen Klippen, von denen du ins Wasser springen kannst.

Du kannst diese Route das ganze Jahr über fahren. Im Sommer empfehle ich, sehr früh aufzubrechen, um die Mittagshitze zu vermeiden und mehr Zeit an den Stränden zu haben. Ich bin bei 40 Grad in der prallen Sonne geradelt, was nicht gerade angenehm war. Zum Glück konnte ich mich unterwegs immer wieder im Meer abkühlen.

Es geht oft bergauf und bergab, sowohl auf asphaltierten als auch auf unbefestigten Straßen. Also ist ein Trekkingrad oder ein Gravelbike ideal. Radwegweiser sind in Kroatien eher rar, deshalb verlässt du dich am besten auf deine komoot-Tour. Die Ortsnamen in Istrien sind meist zweisprachig angeschrieben: auf Kroatisch und Italienisch, da Istrien von der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bis zum Zweiten Weltkrieg zu Italien gehörte. Italienisch wird noch von 13 Prozent der Bevölkerung gesprochen.

Am Ende jeder Etappe kommst du in einem Ort mit Pensionen und Hotels an. Wenn du gerne campst, gibt es auch zahlreiche Campingplätze, die du nicht im Voraus buchen musst. Ich empfehle dir, nach den günstigen Mini Kamp-Campingplätzen Ausschau zu halten.

Ich wünsche dir ein schönes Abenteuer!