In den Weiten des Atlantiks, ganz in der Nähe der afrikanischen Küste, liegt eine Insel, die vor Millionen von Jahren aus dem Inneren der Erde geboren wurde. Aus Vulkanausbrüchen ist eine Landschaft voller schroffer Berge, tiefer Schluchten, steiler Klippen und stiller Täler entstanden. Diese wunderschöne Insel gehört zu den herrlichen Kanaren und heißt La Gomera. Auf Spanisch wird sie auch als Isla mágica bezeichnet, die magische Insel.

In dieser Collection stelle ich dir den Camino Natural Cumbres de La Gomera (Naturweg Gipfel von La Gomera, GR 131) vor. Er lädt dich dazu ein, die Naturwunder zu entdecken, die sich in diesem Winkel des Archipels verbergen. Auf insgesamt knapp 45 Kilometern erkundest du mystische Lorbeerwälder, wunderschöne Täler zwischen mächtigen Felswänden, von Wind und Wasser geformte Steilküsten, riesige Monolithen und Gipfel mit perfekten Panoramablicken. Dabei besuchst du unter anderem den höchsten Punkt des Nationalparks Garajonay und das Naturdenkmal Los Roques mit seinen außergewöhnlichen Felsformationen.

Der GR 131 ist ein Fernwanderweg, der alle Kanarischen Inseln miteinander verbinden soll. Er bildet die Verlängerung des Europäischen Fernwanderwegs E7, der von Portugal bis Ungarn durch viele Länder führt. Obwohl das Projekt noch nicht komplett abgeschlossen ist, kannst du auf dieser Route schon von Norden nach Osten La Gomera durchqueren.

Die zweitägige Wanderung beginnt in San Sebastián de La Gomera und endet am Strand von Vallehermoso. Der Startpunkt ist von verschiedenen Orten der Insel mit dem Bus und mit dem Auto erreichbar. Da der Strand von Vallehermoso dagegen nicht von öffentlichen Verkehrsmitteln angefahren wird, hast du am Ende der Wanderung zwei Möglichkeiten: Du kannst zu Fuß zurück in die Stadt Vallehermoso gehen oder ein Taxi bestellen, das dich abholt. Von Vallehermoso kannst du einen Bus zurück nach San Sebastián de La Gomera nehmen. Die Buslinien und Fahrpläne findest du hier: guaguagomera.com/publico/contenido/lineas.

Mit dem Schiff ist La Gomera von Teneriffa und La Palma zu erreichen. Die schnellste Fähre legt im Hafen von Los Cristianos ab und braucht 50 Minuten.

Die erste Etappe ist konditionell recht anspruchsvoll und endet in Chipude. Dieses Dorf ist das einzige im Inselinneren, das auf der Route liegt und sowohl Unterkünfte als auch Verpflegungsmöglichkeiten bietet. Der zweite Tag endet zwar offiziell am Strand von Vallehermoso, führt aber vorher durch den gleichnamigen Ort. Dort kannst du, wenn du möchtest, eine weitere Nacht verbringen.

Obwohl die Durchquerung der Insel keine besonderen technischen Fähigkeiten erfordert, ist eine gute Kondition wichtig, um die Entfernungen und die Höhenmeter zu bewältigen. Ich empfehle dir, jeden Tag genügend Wasser mitzunehmen und dich in den Dörfern mit Proviant einzudecken.

Auf den Kanarischen Inseln herrscht das ganze Jahr über ein mildes Klima, sodass du diese Route zu jeder Jahreszeit gehen kannst. Bedenke jedoch, dass es im Sommer ziemlich heiß werden kann und dann auch mehr Urlauber auf der Insel sind. Aus diesem Grund empfehle ich dir, den Frühling, den Herbst und sogar den Winter zu wählen. Egal, für welche Jahreszeit du dich entscheidest, schau dir vorher die Wettervorhersage an.

Pack auf jeden Fall Sonnencreme, eine Regenjacke und auch etwas Warmes zum Anziehen ein. Trekkingstöcke können hilfreich sein, um deine Knie auf den steilen Abschnitten zu schonen.

Worauf wartest du noch? Wenn du auf La Gomera ankommst, wirst du merken, dass Worte diese unglaubliche Insel kaum beschreiben können.