Das ruhige Fließen des Wassers und das stetige Treten in die Pedale verbinden sich zu einem sanften Rhythmus, dem Herzschlag dieser Reise zwischen der Lombardei und dem Piemont. Denn das Wasser ist auf dieser Radtour von Mailand zum Lago Maggiore immer an deiner Seite.

Der Naviglio Grande bringt dich aus der Großstadt hinaus in das Naturschutzgebiet Parco del Ticino. Von dort radelst du entlang des gleichnamigen Flusses zum Lago Maggiore. Du folgst dem Westufer, um hinauf nach Premeno zu radeln, wo dich einer der schönsten Aussichtspunkte über den See erwartet. Anschließend setzt du mit einer Fähre ans lombardische Ufer über. Am Lago di Varese vorbei gelangst du zum Radweg durch das Olona-Tal (Ciclabile della Valle Olona), durch das der gleichnamige Fluss fließt. Auf schönen, verkehrsfreien Wegen erreichst du den Villoresi-Kanal, um dann durch einen seiner grünen Korridore zurück nach Mailand zu fahren: den Park Bosco in Città.

Insgesamt legst du rund 265 Kilometer und fast 2.300 Höhenmeter zurück, von denen sich ein Großteil auf den zentralen Teil der Strecke konzentriert. Aber jedes bisschen Anstrengung wird durch die fantastischen Blicke über den Lago Maggiore mehr als belohnt. Das stille Wasser, das sich zwischen den sanften Bergen rund um den See sammelt, zieht deinen Blick in seinen Bann und in der Ferne kannst du sogar die Poebene, den Ausgangspunkt der Runde, erahnen.

Der erste Teil der Strecke verläuft auf einem asphaltierten Radweg entlang von Flussufern durch die Natur. Ebenfalls auf Asphalt fährst du auf dem zweiten Teil, hier aber meist auf Nebenstraßen mit wenig Verkehr. Der letzte Teil schließlich besteht hauptsächlich aus verdichteten Schotterwegen.

Diese Route ist für alle geeignet, die eine erholsame Fahrt durch die Natur genießen und einige weniger bekannte Ecken in der Nähe von Mailand entdecken möchten. Ich empfehle dir ein Gravelbike oder ein Mountainbike. Die Schotterwege sind zwar nie so grob, dass du eine Federung brauchst, aber sie sind auch nicht glatt genug für Rennräder, vor allem der letzte Abschnitt.

Wenn du für dieses Mini-Abenteuer packst, vergiss nicht, ein paar Snacks für unterwegs und Wechselkleidung für abends mitzunehmen. Du kannst diese Route zu jeder Jahreszeit fahren. Ich würde aber den Frühling oder den Herbst empfehlen, dann sind die Farben der Natur am schönsten. Außerdem kann es im Sommer sehr heiß und im Winter recht kalt sein.

Falls du in Hotels oder Pensionen übernachten möchtest, hast du entlang des Weges viel Auswahl. Reist du mit etwas schwererem Gepäck und nimmst dein Zelt mit, kannst du auf den Campingplätzen am See oder etwas weiter oben in den Bergen übernachten. Zum Hauptbahnhof von Mailand, Startort und gleichzeitig Ziel der Route, fahren Züge, die auch Fahrräder transportieren.

Jetzt musst du dich nur noch auf dein Fahrrad schwingen und die herrlichen Wege am Wasser genießen!