Der Apennin ist das Rückgrat des italienischen Stiefels. Um von einer Seite zur anderen, vom Tyrrhenischen Meer zur Adria zu gelangen, gibt es unzählige Routen, die auch für Radfahrer geeignet sind. Einige führen über eine Vielzahl von Pässen, während andere nur einen oder zwei Pässe überqueren. Diese Route von Arezzo nach Bologna ist mehr als nur eine einfache Überquerung, sie bietet eine echte Entdeckungstour in die Tiefen des Landes. Die Idee ist eine Route, die von einer Seite des toskanisch-emilianischen Apennins zur anderen führt und dabei acht Pässe des Massivs einschließt. Die Anstiege sind schweißtreibend. Aber sie bieten dir auch einen unvergleichlichen Zugang zur Natur, in der Stille der jahrhundertealten Wälder des Casentino Nationalparks.

Die Route beginnt in Arezzo und endet in Bologna, wobei sie in Süd-Nord-Richtung verläuft, natürlich ist es auch möglich, sie in die entgegengesetzte Richtung zu fahren, wenn dir das lieber ist. Beide Städte sind durch ihre jeweiligen Bahnhöfe mit den wichtigsten italienischen Metropolen verbunden. Ich habe die Strecke in dieser Collection in fünf Tagestouren aufgeteilt, damit die einzelnen Etappen nicht zu schwierig sind. So sind es insgesamt etwa 250 Kilometer mit durchschnittlich fast 1.000 Höhenmetern pro Tag.

Die erste und die letzte Etappe der Tour radelst du hauptsächlich auf Radwegen, wie z. B. auf der schönen Radroute von Rassina nach Stia, die den Windungen des Arno folgt, oder auf den Radwegen um Bologna. In den Bergen und auf den Pässen des Apennins hingegen fährst du auf Landstraßen oder wenig befahrenen Nebenstraßen. Auf einigen abgelegenen Pässen bist du wahrscheinlich allein im schweißtreibenden Anstieg unterwegs. Entlang des Idice führen einige Abschnitte an den Schluchten entlang über Schotterwege. Die Wege sind jedoch immer gut ausgebaut und können mit jedem Fahrrad sicher befahren werden.

Die charmanten mittelalterlichen Dörfer mit ihrer Gastronomie- und Weinkultur sind eine gute Gelegenheit, das Tempo zu drosseln. Wenn dir ein Dorf gefällt, mach eine Pause, rede mit den alten Leuten an der Bar, suche dir einen Platz zum Schlafen und probiere die lokalen Köstlichkeiten. Aber der eigentliche Star dieser Route ist die majestätische Natur im Parco delle Foreste Casentinesi (Park der Wälder des Casentino). Das Rabbi-Tal mit dem charmanten Dorf Premilcuore sowie Montone und Acquacheta sind die drei parallelen Täler, die deine Route durchziehen und kreuzen. Wälder, Wasserfälle, klare Bäche und die Stille der Berge lassen dich die Anstrengung bergauf über die Pässe vergessen, die diese Täler miteinander verbinden, wie den Braccina, den Manzo und vor allem den Calla-Pass. Der Calla-Pass ist mit 15 Kilometern der längste Anstieg der Reise. Er ist auch der höchste Punkt der Collection.

Alle Etappen enden in sehr kleinen Dörfern. Daher ist es immer am besten, die Öffnungszeiten von Lebensmittelgeschäften und die Verfügbarkeit von Hotels und Pensionen vor deiner Ankunft zu überprüfen. Ich empfehle dir, in deinem Gepäck ausreichend Lebensmittel mitzunehmen. Wenn du unabhängig reisen möchtest, solltest du ein Zelt und einen Schlafsack einpacken. In den Apenninen findest du leicht Plätze, die sich für ein Biwak eignen. Aber denke an die Regel: Achte immer darauf, dass du keine Spuren hinterlässt.

Jetzt ist es an der Zeit, dich aus dem anstrengenden Alltag herauszuziehen und deine Koffer zu packen. Vergiss deinen Fotoapparat nicht, denn wenn du einen der Wölfe siehst, die das Casentino bevölkern, wirst du den Moment vielleicht festhalten wollen.

Gute Reise!