Der vierte Abschnitt der Alta Via dei Parchi (Höhenweg der Parks), die durch die Naturschutzgebiete des Apennins führt, verläuft an der Grenze zwischen der Romagna und der Toskana. Dort erwarten dich unzählige außergewöhnliche Orte, darunter der Nationalpark Foreste Casentinesi, Monte Falterona e Campigna. Die uralten Buchenwälder von Casentino und das Naturschutzgebiet Sasso Fratino (das sich innerhalb des Nationalparks befindet) sind ein Muss für jeden, der gerne in der Natur wandert. Dort gibt es mehr als hundert Schmetterlingsarten, beeindruckende Wasserfälle, interessante botanische Gärten und sprudelnde Gebirgsbäche. In dem Nationalpark, der sich über die Provinzen Forlì-Cesena, Arezzo und Florenz erstreckt, wanderst du hoch hinaus (weit über 1.600 Meter) und das ohne allzu anstrengende Tageswanderungen mit übermäßig vielen Höhenmetern.

Mit fünf Etappen führt dich der vierte Abschnitt der Via Alta dei Parchi von Marradi nach Camaldoli. Falls du den dritten Abschnitt vom Lago del Brasimone nach Marradi noch nicht kennst, findest du die Collection dazu hier: komoot.de/collection/2467137. Marradi zu erreichen ist einfach, da es an der Bahnlinie zwischen Florenz und Faenza liegt.

Du wanderst zwar nicht in besonders großer Höhe, aber die zahlreichen Auf- und Abstiege und die teilweise rauen Wege sind nicht zu unterschätzen. Mit abnehmender Höhe und der Annäherung an die Adria wird das Klima gemäßigter. Da einige Passagen aber auf einer Höhe über 1.400 Metern verlaufen, empfehle ich dir, mindestens eine Schicht warme Kleidung mitzunehmen. Im Winter fällt hier sogar häufig Schnee in den Bergen. Auf diesem Abschnitt der Alta Via dei Parchi ist es nicht immer einfach, Verpflegung und Wasser zu finden. Die Region ist nur dünn besiedelt und es gibt nicht viele Dörfer entlang der Strecke. Deshalb empfehle ich dir, immer ausreichend Wasser und Proviant einzupacken, auch wenn es nicht unbedingt nötig erscheint.

Ein großer Teil des Weges führt über steinige Wege, Wiesen oder feuchten Boden, weil es in dieser Gegend viele Quellen gibt. Daher ist es wichtig, griffige Wanderschuhe zu tragen, mit denen du einen guten Halt hast (vor allem im Sandstein mit Mergelschichten in der Romagna kann es schon mal rutschig werden) und die keine Blasen verursachen.

Jede Etappe endet in der Nähe mindestens einer Unterkunft. Deine Nächte verbringst du in Pensionen und Berghütten, die nicht alle das ganze Jahr über geöffnet sind. Denk daran, deinen Schlafplatz rechtzeitig zu reservieren. Häufig ist es auch möglich, unter freiem Himmel zu übernachten. Die spezifischen Regeln in den verschiedenen Parks kannst du hier nachlesen: ambiente.regione.emilia-romagna.it/it/parchi-natura2000/fruizione/altavia/bivacco-con-tenda/avp_bivacco-con-tenda_ita_eng_giu_2019.pdf.

Eine Wanderung durch diese Region hat noch eine weitere Dimension, denn sie wurde im Mai 2023 von einer Naturkatastrophe heimgesucht, die Überschwemmungen, Erdrutsche und Schlammlawinen ausgelöst hat. Durch deinen Besuch kannst du den Menschen, die hier leben, helfen. Einige Straßen und Wege sind jedoch noch in schlechtem Zustand oder könnten gesperrt sein. Ein Beispiel ist der Einsturz der Brücke zwischen Borgo Rivola und dem Dorf Crivellari. Informiere dich am besten im Voraus und sei vorsichtig.

Wenn du dich für den fünften und letzten Abschnitt der Alta Via dei Parchi von Camaldoli nach Carpegna interessierst, wirst du hier fündig: komoot.de/collection/2467141.

Genieße deine Wanderung auf der Alta Via dei Parchi!