Der fünfte Abschnitt der Alta Via dei Parchi (Höhenweg der Parks), die durch die Naturschutzgebiete des Apennins führt, entfaltet sich zwischen drei verschiedenen Landschaften: Zu Anfang durchstreifst du den Nationalpark der Casentino-Wälder, dann tauchst du in den romagnolischen Apennin ein und zum Abschluss, auch wenn es vielleicht noch weit weg ist, dominiert das Meer. Du wanderst zwar nicht wirklich bis zu den Stränden der Riviera der Romagna, du kannst sie aber deutlich sehen: Nach insgesamt 27 Etappen auf der Alta Via dei Parchi erblickst du ein herrliches Blau, das nicht der Himmel ist.

Auf diesem Abschnitt passierst du den südlichsten Punkt der gesamten Route, den Wallfahrtsort La Verna: Hier befindest du dich südlicher als Florenz und Rimini – das zeigt dir, wie weit du schon gekommen bist. Nachdem du auf dem vorhergehenden Abschnitt die Quelle des Arno gesehen hast, triffst nun auf den Ursprung des Tibers, die in Balze in der Gemeinde Verghereto in der Provinz Forlì-Cesena liegt.

Wenn du vom vorherigen Abschnitt des Höhenweges kommst, wanderst du direkt weiter: komoot.de/collection/2467140. Sonst kannst du mit der Buslinie LH3 vom Bahnhof Poppi (dieser liegt auf der Strecke Arezzo-Stia) nach Camaldoli fahren. Am Ziel in Carpegna steigst du in einen Bus der Linie 45 von AdriaBus und fährst nach Pesaro: Die Stadt in den Marken bietet Anschluss an alle Teile Italiens.

Diese Strecke beinhaltet einige Auf- und Abstiege. An den tiefsten Punkten befindest du dich auf 500 Metern, an den höchsten auf über 1.300 Metern. Die Höhenmeter, die rauen Pfade und die kühleren Temperaturen in der Höhe sind nicht zu unterschätzen. Am besten nimmst du mindestens eine warme Schicht Kleidung mit. Im Winter fällt hier sogar häufig Schnee in den Bergen. Auf diesem Abschnitt der Alta Via dei Parchi ist es nicht immer einfach, Verpflegung und Wasser zu finden. Die Region ist nur dünn besiedelt und es gibt nicht viele Dörfer oder Einkehrmöglichkeiten entlang der Strecke, auch wenn sie beliebt zum Wandern und Radfahren ist. Deshalb empfehle ich dir, immer ordentlich Wasser und Proviant einzupacken, auch wenn es nicht unbedingt nötig erscheint.

Ein großer Teil des Weges führt über steinige Wege, Wiesen oder feuchten Boden, der von den vielen Quellen in der Region oder von Regen aufgeweicht ist. Daher ist es wichtig, griffige Wanderschuhe zu tragen, mit denen du einen guten Halt hast und die keine Blasen verursachen.

Jede Etappe endet in der Nähe mindestens einer Unterkunft. Deine Nächte verbringst du in Pensionen und Berghütten, die nicht alle das ganze Jahr über geöffnet sind. Denk daran, deinen Schlafplatz rechtzeitig zu reservieren. Häufig ist es auch möglich, unter freiem Himmel zu übernachten. Die spezifischen Regeln in den verschiedenen Parks kannst du hier nachlesen: ambiente.regione.emilia-romagna.it/it/parchi-natura2000/fruizione/altavia/bivacco-con-tenda/avp_bivacco-con-tenda_ita_eng_giu_2019.pdf.

Eine Wanderung durch diese Region hat noch eine weitere Dimension, denn sie wurde im Mai 2023 von einer Naturkatastrophe heimgesucht, die Überschwemmungen, Erdrutsche und Schlammlawinen ausgelöst hat. Durch deinen Besuch kannst du den Menschen, die hier leben, helfen. Einige Straßen und Wege sind jedoch noch in schlechtem Zustand oder könnten gesperrt sein. Ein Beispiel ist der Einsturz der Brücke zwischen Borgo Rivola und dem Dorf Crivellari. Informiere dich am besten im Voraus und sei vorsichtig.

Viel Spaß auf der Alta Via dei Parchi!