Im Jahr 1534 gelangten französische Kolonisten in das Gebiet des heutigen Kanadas, als Jacques Cartier mit seinem Schiff erst auf der Insel Neufundland und dann auf dem Festland anlegte. Das Gebiet, das die Franzosen damals in Besitz nahmen, wurde zu Neufrankreich. Im heutigen Kanada gehört ein Teil dieses Gebiets zu Quebec, in dem noch immer Französisch gesprochen wird.

In dieser Collection erzähle ich dir von einer Fahrradreise, die ich 2019 unternommen habe. Ich startete in Montreal und fuhr zunächst entlang des Nordufers des Sankt-Lorenz-Stroms nach Quebec City. Auf dem Rückweg nach Montreal durchquerte ich einen ländlichen Teil der Provinz am Südufer des Sankt-Lorenz-Stroms.

Obwohl es in Quebec Fahrradwege gibt, weicht diese Route teilweise davon ab, um tiefer in die regionale Kultur einzutauchen. So kannst du zum Beispiel Saint-Élie-de-Caxton besuchen, wo der Schriftsteller und Sänger Fred Pellerin herkommt, sowie Trois-Rivières, in dem sich die Band Cowboys Fringants gründete – anhören wärmstens empfohlen!

Die Route ist sowohl Rennräder als auch Gravelbikes geeignet. Nach meiner Erfahrung ist der Verkehr auch auf wichtigen Straßen rücksichtsvoll gegenüber Radlern. Auf meiner Reise habe ich mich immer sicher gefühlt.

Wir sprechen hier von Quebec, deshalb fährst du diese Runde besser nicht im Winter. Die beste Zeit dafür sind die Monate von Mai bis September. Im Sommer findet das Leben hier im Freien statt und es werden viele Feste veranstaltet. Unterwegs kannst du auch die Ahornplantagen besuchen, in denen der berühmte Ahornsirup hergestellt wird.

Zum Übernachten empfehle ich dir die Plattform Warmshowers, auf der Radreisende auf der ganzen Welt Schlafplätze finden können. Ich kann dir bestätigen: Was man sich über die Gastfreundschaft in Quebec erzählt, ist kein Märchen. Auf Warmshowers findest du freundliche Gastgeber, die dir gerne Tipps für deine Reise geben und ihre Kultur mit dir teilen. In den Nationalparks ist wildes Campen verboten, außer dort, wo es einen speziellen Bereich dafür gibt, der in der Regel am Eingang des Parks ausgeschildert ist. Vor allem, wenn du zeltest, solltest du dich vor den Mücken schützen, die im Sommer in großen Schwärmen auftreten können.

In dieser Collection verwende ich regelmäßig den Begriff Dépanneur. Damit bezeichnet man in Quebec einen kleinen Laden, in dem man etwas zu essen und zu trinken bekommt. Apropos essen und trinken: Probier auf jeden Fall die berühmte Poutine, das sind Pommes, die mit Bratensoße (gibt es auch als vegetarische Version) und sogenanntem Skouik-Skouik-Käse serviert werden. Skouik-Skouik beschreibt das Geräusch, das der Käse beim Kauen macht. Natürlich gibt es auch den Ahornsirup, der auf der ganzen Welt berühmt ist. Außerdem kann ich dir noch den Mais empfehlen, der in Wasser gekocht und mit Butter und Salz gegessen wird. Das ist ein Genuss, der weniger schwer im Magen liegt, als eine Poutine.

Um nach Montreal zu gelangen, kannst du einen Bus oder Zug von Ottawa oder Quebec City nehmen, den beiden wichtigsten Nachbarstädten. Für 20 kanadische Dollar kannst du dein Fahrrad mit in den Waggon nehmen.

Nun hast du schon so ziemlich alle Informationen, um dich auf den Weg nach Quebec zu machen. Gute Reise!