Kölns Schäl Sick – Waldidylle, Schlösser und der Rhein

Die Schäl Sick in Köln – die einen lieben sie, für die anderen gilt die Rechtsrheinische als die „falsche“ Seite von Köln, denn der Dom steht ja schließlich auf der linken Seite des Rheins. Fest steht jedoch, dass du auf der Schäl Sick schon nach wenigen Kilometern auf dem Rad von weiten Feldern, urigen Fachwerkhäusern und kleinen Seen umgeben bist.

Gerade weil Köln nicht unbedingt den Ruf hat, besonders fahrradfreundlich zu sein, findest du in dieser Collection den Gegenbeweis. Gut ausgebaute Radwege, ruhige Straßen und tolle Panoramablicke bescheren dir spannende Erlebnistouren – allesamt ausschließlich auf der Schäl Sick und in ganz verschiedenen Himmelsrichtungen.

Die drei Touren sind zwischen 57 und 80 Kilometer lang, mit unterschiedlich vielen Höhenmetern. Wenn du sie lieber etwas strecken und einen ganzen Tagesausflug daraus machen möchtest, beinhaltet jede Tour auch mindestens ein Highlight oder Ausflugsziel, an dem du zusätzlich einige Stunden verbringen kannst. Ohne zu viel vorwegzunehmen: Hast du dir schonmal Gedanken darüber gemacht, wie früher riesige Panzer gereinigt wurden? Und wann warst du das letzte Mal in einem Botanischen Garten?

Zu den architektonischen Hinguckern zählen definitiv die Schlösser Bensberg und Benrath. Aber auch kleine Ortschaften wie Witzhelden mit seinem Marktplatz, Fachwerkhäusern und Kirchturm überzeugen durch ihren Charme und laden zu einer Verschnaufpause ein.

Die drei Touren beginnen und enden jeweils an ÖPNV-Haltestellen, die mit S- und Straßenbahnen gut zu erreichen sind. Natürlich kannst du auch noch einen Schlenker über eine der Rheinbrücken machen und von der Domseite den Blick auf die Schäl Sick genießen. Eine gesunde Grundfitness aufgrund der Steigungen empfehle ich dir. Je nach individueller Geschwindigkeit sind die Strecken prinzipiell aber auch für motivierte Rennrad-Anfänger:innen geeignet.

Zum Schluss noch etwas Hintergrundwissen, wie die Schäl Sick überhaupt zu ihrem Namen kam, auch wenn die Begriffsherkunft nicht eindeutig geklärt ist: Eine Theorie jedenfalls bezieht sich auf die Zeit, als Pferde noch die Schiffe rheinaufwärts gezogen haben. Durch Sonnenreflexion vom Wasser wurden sie auf der linken Seite des Rheins geblendet, was teilweise sogar zur Blindheit auf dem Auge führte. Als Maßnahme dagegen bekamen die Pferde auf der Seite, die dem Rhein zugewandt war, eine Scheuklappe aufs Auge, wodurch sie eine schlechte Sicht hatten, was im kölschen Dialekt als „schäl“ interpretiert wird. Daher erhielt die rechte Rheinseite den Spitznamen Schäl Sick.

Aber: zurück ins Hier und Jetzt und rauf aufs Rad. Viel Spaß beim Erkunden meiner Lieblingsseite von Köln.