Die Alta Via del Sale (Hohe Salzstraße) verläuft entlang der Kämme, die in den südlichen Westalpen die Grenze zwischen Italien und Frankreich bilden. Der spektakuläre Weg in den Seealpen wird oft als schönste Schotterstraße Europas bezeichnet. Sein Name leitet sich, wie der anderer Salzstraßen, von seiner historischen Bedeutung als Handelsweg für das sogenannte weiße Gold ab, das von der Küste ins Landesinnere transportiert wurde. Auf der ersten Etappe vom Chalet Le Marmotte in der Gemeinde Limone Piemonte bis nach Monesi di Triora, verläuft die Route auf einer alten Militärstraße. Danach zeigt sie dir die Alpenpässe und die beeindruckende französische Architektur in der wunderschönen Region Alta Val Roia.

Ich habe die Runde mit etwa 100 Kilometern und 4.000 Höhenmetern in drei Etappen unterteilt. Meist verläuft sie auf einfach zu laufenden Schotterwegen. Technisch ist sie also nicht sehr anspruchsvoll. Dafür wird deine Ausdauer von den vielen langen Anstiegen herausgefordert.

Dich erwartet ein einzigartiges Gebiet mit vielen Naturschutzgebieten: der Naturpark Alpi Marittime, der Naturpark von Ligurien und der Nationalpark Mercantour. Während du auf den mit Mauern gestützten Serpentinen immer höher gelangst, genießt du die Aussichten auf imposante Alpengipfel und stattliche Festungen, darunter die markante Anlage am Colle di Tenda.

Du übernachtest in Unterkünften, in denen du warme Mahlzeiten, Duschen und bequeme Betten findest, um dich für den nächsten Tag auszuruhen. Denk daran, deine Übernachtungen im Voraus zu buchen. Nimm ein zuverlässiges Paar Trailrunningschuhe sowie warme und regenfeste Kleidung mit, um auf Wetterumschwünge vorbereitet zu sein. Pack auch ein paar Energieriegel und mindestens eineinhalb Liter Wasser pro Tag ein, da es entlang der Strecke nur wenige Wasserquellen gibt. Mittags kannst du entweder einkehren oder dir morgens von deiner Unterkunft etwas mitnehmen, das du unterwegs an einem See oder einem schönen Aussichtspunkt genießen kannst.

Die ideale Zeit für diese Herausforderung ist von Mitte Juni bis Oktober, wenn die Hütten geöffnet sind und kein Schnee liegt. Sei dir bewusst, dass einige der Wege an bestimmten Tagen auch für motorisierte Fahrzeuge geöffnet sind.

Der Startpunkt liegt am Chalet Le Marmotte, das du sowohl von italienischer als auch von französischer Seite erreichen kannst. Von Italien führt eine kurvenreiche Asphaltstraße von Limone Piemonte hinauf. Dorthin kannst du auch mit dem Zug fahren. Reist du über Frankreich an, empfehle ich dir, am Bahnhof von Vievola auszusteigen und dann die berühmte „strada dei 50 tornanti“ (Straße der 50 Kehren) zu erklimmen. Diese ist etwa 13 Kilometer lang und überwindet 1.000 Höhenmeter.

Jetzt musst du nur noch deine Schuhe schnüren, deinen Rucksack packen und dem weißen Gold hinterherjagen!