Es war einmal ... Ja, die Geschichte dieser Route fängt genauso an wie ein Märchen, denn sie führt dich zu verwunschenen Orten. Die Berge der Dolomiten sind nicht nur wegen ihrer atemberaubenden Aussichten legendär, sondern auch wegen der Geschichten, die sie erzählen. Ihr Spitzname „Monti Pallidi“ (Bleiche Berge) hat seinen Ursprung in der Legende von der romantischen, aber auch schwierigen Liebe des Prinzen des Königreichs der Dolomiten zur Mondprinzessin.

Also noch mal von vorn: Es war einmal ein junges, verliebtes Paar, das gezwungen war, getrennt zu leben. Denn der Mann war von der übermäßigen Helligkeit des Mondes geblendet und die Frau litt in der düsteren Umgebung der Berge, die damals von dichten Wäldern bedeckt waren. Der König der Zwerge, der ebenso bärtig wie einfühlsam war, brachte die beiden Liebenden schließlich zusammen. In einer Vollmondnacht zauberte er das Mondlicht in die Berge und brachte die Dolomiten zum Leuchten. So konnten der Prinz und die Prinzessin am Ende doch glücklich und zufrieden zusammenleben.

Das leuchtend helle Gestein der Dolomitfelsen begleitet dich auf den 36 Kilometern des Dolomiten-Höhenwegs 7 (Alta Via delle Dolomiti) von Pieve di Alpago nach Tembre d'Alpago. Der Weg ist anspruchsvoll und richtet sich an diejenigen, die eine gute Kondition und schon einige Erfahrung in alpinem Gelände haben.

Die Route beginnt am Rifugio Dolada hoch über Pieve d’Alpago, das du mit dem Auto über eine bequeme Asphaltstraße erreichen kannst. Möchtest du mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen, sind die Bushaltestellen in Pieve oder Arsiè sowie der Bahnhof Ponte nelle Alpi mögliche Startpunkte. Wanderst du schon im Tal los, empfehle ich dir, eine Nacht im Rifugio Dolada zu übernachten, um den Höhenweg am nächsten Tag zu beginnen.

In einem Halbkreis wanderst du entlang eines langen Bergkammes über zahlreiche Gipfel und mehrere, zum Teil sehr schmale Scharten. Die Route weist einige ausgesetzte Abschnitte auf und du brauchst auch ab und zu deine Hände. Viele Abschnitte sind mit Seilen gesichert. All dies führt dich zu atemberaubenden Aussichten über weite Täler und schroffe Felsen.

Die Tour endet in Tembre d’Alpago, wo du mit dem Bus die Rückreise antreten kannst. Weitere Informationen dazu findest du hier: dolomitibus.it.

Entlang der Strecke gibt es nur wenige Möglichkeiten, dich mit Wasser und Lebensmitteln zu versorgen. Nimm also am besten einen guten Vorrat mit. Ich schlage dir vor, den Weg in fünf Tagen zu wandern. Möchtest du die Etappen anders einteilen, kannst du dafür die komplette Route benutzen. Es gibt unterwegs nicht viele Berghütten, deshalb bist du auf ein Zelt und/oder Biwakplätze angewiesen. Denk also daran, alles mitzunehmen, was du für die Nächte im Freien brauchst.

Ich empfehle dir, leichte Kleidung für den Tag und warme Kleidung für die Nacht mitzunehmen. Im Hochgebirge wird es selbst im Hochsommer kalt, wenn die Sonne untergeht. Aufgrund der Höhe ist es am besten, diesen Weg im Sommer zu gehen.

Der Dolomiten-Höhenweg 7 führt durch einsame und manchmal auch raue Gegenden. Du bist ganz nah am Berg, der deine Anstrengungen mit einer atemberaubenden Umgebung belohnt. Also, schnür deine Wanderschuhe, die Bleichen Berge erwarten dich!