Ghetto di Venezia

Im Jahr 1516 hatte der Senat der Republik Venedig ein Gesetz verabschiedet, das alle Juden der Stadt verpflichtete, sich auf einer Insel östlich von San Girolamo niederzulassen. An den beiden Brücken, die die Insel mit dem Rest der Stadt verbanden, wurden Tore angebracht und nachts Wachen postiert. «Die Ghettomauern, eine konkrete, physische Barriere, wurden mit einem Mal zu einem mächtigen und durchdringenden Zeichen», resümiert eine Broschüre des Museo ebraico die Wirkung des Edikts von 1516.
Um auf der Insel des Ghetto mehr Wohnungen zu schaffen, wurden die Gebäude auf bis zu acht Stockwerke aufgestockt. Im Jahr 1541 wurde das Gebiet des Ghetto erweitert und die Gassen des sogenannten Ghetto Vecchio («Altes Ghetto») im Westen hinzugefügt; im Jahr 1633 dann kam das Ghetto Novissimo («Neuestes Ghetto») hinzu, ein kleines Gebiet östlich des Ghetto Nuovo, nur zwei Gassen groß.
Im südlichen Teil des großen Platzes im Zentrum des historischen Ghetto, am Campo del Ghetto Nuovo, findet sich heute das Jüdische Museum, das außer am Sabbat und an jüdischen Festtagen täglich geöffnet ist <museoebraico.it>. Das Museum bietet neben einer ständigen Ausstellung unter anderem Führungen durch das historische Ghetto sowie zu zwei der fünf benachbarten Synagogen. An die unter der deutschen Besatzung ab 1943 deportierten und ermordeten venezianischen Juden erinnern die am Campo del Ghetto Nuovo angebrachten Reliefs des litauischen Bildhauers Arbit Blatas.

Geschichte hautnah. Darf nie vergessen werden was damals geschehen ist.

Historisches und gepflegtes Gebiet. Die Nachbarschaft ist sehr charakteristisch. Im Inneren befindet sich auch ein charakteristisches jüdisches Restaurant. Es wird auch die Anwesenheit der Synagoge und des israelischen Altersheims nicht vergessen.