Valparaiso

Valparaíso – zu deutsch Paradiestal, ist eine Hafenstadt in Chile mit ca. 280.000 Einwohnern, die an der nach Norden offenen Bucht Bahía de Valparaíso am Pazifischen Ozean liegt. Kurioserweise zählt die über 1.000 Kilometer vom Stadtkern entfernte Gruppe der Desventuradas-Inseln ebenfalls zum Stadtgebiet von Valparaíso. Die Gründung der Stadt erfolgte im Jahr 1544 durch Juan Bautista Pastene. Während der Kolonialzeit entwickelte sich Valparaíso zunächst nur langsam und blieb über lange Zeit ein unbedeutendes Fischerdorf, was auch auf die zahlreichen Überfälle von Piraten und Freibeutern zurückzuführen ist. So überfiel Francis Drake auf seiner Weltumsegelung am 5. Dezember 1578 die Stadt, erbeutete ein Schiff und plünderte die Häuser. Erst durch den Beschluss des chilenischen Kongresses vom 21. Februar 1811, den Hafen von Valparaíso „dem freien Handel mit den fremden Mächten, Freunden und Verbündeten Spaniens wie auch den neutralen Mächten“ zu öffnen, beschleunigte sich die wirtschaftliche Entwicklung von Valparaíso zunehmend. Die Stadt ist heute Sitz des chilenischen Nationalkongresses und der Hafen ist einer der bedeutendsten des Landes – im 19. Jahrhundert war Valparaíso jahrzehntelang der größte Hafen des gesamten Pazifikraumes, nach der Eröffnung des Panamakanals 1914 nahm seine Bedeutung allerdings rapide ab. Der Charakter von Valparaíso ist weltberühmt und Inhalt zahlreicher literarischer, musikalischer und künstlerischer Interpretationen. Valparaíso gilt auch als kulturelle Hauptstadt Chiles. Im Juli 2003 wurde der historische Stadtkern mit seiner Architektur aus dem 19. und 20. Jahrhundert von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.