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Ehemaliger Friedhof des Kriegsgefangenenlagers 69

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Ort: Brandenburg, Deutschland

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Tipps
  • Ihr werdet euch sicherlich fragen, wieso dieser hässliche Platz ein Highligt sein soll. Schön ist er nicht aber geschichtlich sehr interessant. Hier befand sich bis 1974 der Friedhof der im Kriegsgefangenlager 69 verstorbenen Heimkehrer. 1888 Gebeine wurden 1973/74 bei der Aufhebung des Friedhofes umgesetzt, scheinbar wurden aber bei weiten nicht alle Gebeine geborgen.

    Dazu ist in den Potsdamer Neuesten Nachrichten vom 20.10.2005 folgender interessanter Artikel zu finden:
    Die vergessenen Gräber

    Der Umbetter Erwin Kowalke stößt bei Suchgrabungen in Frankfurt auf Gebeine entlassener deutscher Kriegsgefangener Jörg Schreiber

    Der Umbetter Erwin Kowalke stößt bei Suchgrabungen in Frankfurt auf Gebeine entlassener deutscher Kriegsgefangener Von Jörg Schreiber Frankfurt (Oder) - Der Motor des Baggers verstummt. Der Umbetter Erwin Kowalke vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge steigt hinab in den etwa anderthalb Meter tief ausgehobenen Graben und legt vorsichtig Schädel und Knochen eines hier am westlichen Stadtrand von Frankfurt (Oder) beerdigten Menschen frei. Die Gebeine bettet der 64-Jährige in einen Mini-Sarkophag aus Pappe. Schon acht davon stehen am Rand der Grube, so viele Tote wurden bis gestern Vormittag bei den gerade begonnenen Suchgrabungen gefunden. Damit bestätigen sich Vermutungen, dass auf dem brachliegenden Gelände weit mehr ehemalige Wehrmachtssoldaten begraben wurden als bisher angenommen. Die benachbarte Frankfurter Horn-Kaserne – das heutige Polizeipräsidium – war nach Kriegsende zentrale Passierstelle für alle aus der Sowjetunion zurückkehrenden Kriegsgefangenen. Rund zwei Millionen ehemalige Soldaten kamen nach Angaben von Historikern durch die Stadt. Die Todesrate auf den Transporten sei hoch gewesen. Auf Anweisung der sowjetischen Besatzungsmacht wurde ein Friedhof angelegt, auf dem die auf dem Rücktransport oder während des Entlassungsaufenthaltes in Frankfurt gestorbenen Soldaten begraben wurden. In den Jahren 1973/1974 war dieser Heimkehrerfriedhof aufgehoben worden, um einer Baumschule Platz zu machen. Damals seien die Gebeine von 1888 Toten auf den Frankfurter Hauptfriedhof umgebettet worden, sagt Rolf Hübner vom Volksbund. Es gab jedoch immer wieder Aussagen, wonach noch weitere Tote dort beerdigt worden seien. Zudem berichtete ein Bauarbeiter, auch abseits des Geländes bei Arbeiten auf Knochen gestoßen zu sein. Hübner führt zudem eine aus Russland eingegangene Liste mit den Namen von 3265 hier bestatteten Kriegsgefangenen an. Damit erhärtete sich der Verdacht, dass 1974 nur ein Teil der Gebeine geborgen und umgebettet worden war. Diese Völlig offen sei allerdings, wie viele Soldaten dort tatsächlich beerdigt worden seien, sagt Kowalke. Die von der Frankfurter Stadtverwaltung veranlassten Sucharbeiten erwiesen sich als sehr schwierig. Ein Teil des etwa 22 000 Quadratmeter großen Geländes ist betoniert, ein anderer wurde in den vergangenen Jahren als Bauschuttdeponie genutzt. So wird vorerst nur dort gebaggert, wo das Erdreich leicht zugänglich ist. Bisher seien „recht ordentlich“ angelegte Einzelgräber gefunden worden, sagt Kowalke. Es sei aber nicht auszuschließen, dass sich auch noch Massengräber finden. „Wir suchen die Stecknadel im Heuhaufen“, umreißt der Umbetter die Aufgabe. Die Arbeiten werden zunächst bis Ende der Woche andauern. Dann will die Stadt gemeinsam mit dem Volksbund die Lage auswerten und entscheiden, ob weiter gegraben wird, wie ein Rathaussprecher sagt. Die Kosten für die Suchgrabungen von 3500 Euro trage die Stadt. Das Land Brandenburg zahle lediglich für die Umbettung. Sollten die Grabungen fortgesetzt werden, werde sich die Stadtverwaltung nach Geldquellen umsehen müssen. Die jetzt geborgenen Toten sollen in der Kriegsgräberstätte auf dem Frankfurter Hauptfriedhof ihre letzte Ruhe finden. Ihre Identität lasse sich allerdings nicht mehr feststellen, sagt Kowalke. In den Gräbern seien weder Erkennungsmarken noch Reste von Kleidungsstücken gefunden worden. Bisher seien überhaupt nur die Namen von 570 einst hier beerdigten Ex-Soldaten bekannt, von denen fast alle 1946 gestorben waren, sagt Hübner. Für 1945 lägen dagegen keine Namen vor, in jenem Jahr habe es aber die meisten Toten gegeben.

    • 1. März 2020

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Ort: Brandenburg, Deutschland

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