Franz Andreas Meyer - Rabe

Altes eisernes Straßenschild für die alte Rabenstraße im Hamburger Stadtteil Rotherbaum. Das Schild steht als Kulturdenkmal Hamburgs unter Denkmalschutz und wurde errichtet im 19. Jahrhundert unter Franz Andreas Meyer.

Das Straßenschild Ecke Alte Rabenstraße/Harvestehuder Weg schuf Oberbauingenieur Franz Andreas Meyer (1837 bis 1901) als schmiedeeiserne Konstruktion mit der Figur eines Raben zur Erinnerung an das frühere Ausflugslokal "De Rave", das schon im 18. Jahrhundert bei den Hamburgern beliebt war. Über die Figur ist durch den Kunsthistoriker Erwin Panofsky folgende Anekdote überliefert: Während der Novemberrevolution 1918 büßte der Rabe seine Brille ein. Ein junger, zu Scherzen aufgelegter Mann schrieb daraufhin einen rührenden Brief an die Bau-Deputation, in dem er vorgab, eine achtzigjährige Bewohnerin der Alten Rabenstraße zu sein, die um die Wiederherstellung des Urzustandes bat. Sie, die alte Dame, könne nicht im Grabe ruhen, bevor der Alte Rabe seine Brille wieder habe, hieß es in dem Brief. Ein paar Wochen später wurde die Brille wieder angebracht.

Straßenschilder sind nur selten mehr als reine Informationsträger.
Das Schild für die Alte Rabenstraße an der Außenalster steht sogar in der Liste der geschützten Denkmäler.
Auf einem kunstvoll geschmiedeten und ausladenden Träger hockt oberhalb des Straßennamens ein kleiner Rabe.
Er fiele gar nicht sonderlich auf und könnte beinahe für ein echtes Tier gehalten werden, hätte er nicht eine Brille auf der Nase.
So erkennen die Spaziergänger am Wanderweg auf dem ersten Blick, dass es ein charmantes Kunstwerk ist.
Zu verdanken ist das Werk Franz Andreas Meyer, der Ende des 19. Jahrhunderts in Hamburg für die Planung der Verkehrs- und öffentlichen Anlagen zuständig ist.

(Quelle: sh-kunst.de)