Gehöft Petite Douve

Der Bauernhof Petite Douve wurde als deutsche Festung in die Frontlinie eingebaut. Im Vergleich zu anderen unterminierten Stätten entschieden sich die Briten erst recht spät, diese Befestigung zu untergraben. Erst im März 1916 begannen sie mit den ersten Ausgrabungen von ihrer Front aus. Einige Monate später platzierten sie die Sprengladung von 22,7 Tonnen Ammonal unter der Farm. Aber schon früher hatten deutsche Ingenieure und Bergleute Petite Douve unter Tage gesichert, indem sie hölzerne Minenschächte bauten. Als die Briten in einem nahe gelegenen Tunnel Grabgeräusche hörten, sprengten sie am 24. August 1916 eine unterirdische Mine und blockierten den Zugang zum Tunnel. Wenige Tage später starteten die Deutschen eine Gegenaktion: Eine ziemlich starke unterirdische Mine brachte den britischen Haupttunnel zum Einsturz, so dass alle Aushubarbeiten verloren gingen. Sie gaben die Seite auf. Petite Douve ist der einzige Ort an der Front, an dem es deutschen Truppen gelang, das britische Tiefminensystem zu sabotieren. Auch nachdem die Briten das Gelände bereits verlassen hatten, bauten die Mineure ihr Verteidigungstunnelsystem weiter aus. Die bestehenden Holzschächte Heinrich I – II wurden weiter vertieft und mit zwei Betonzinkschächten Hermann und Hugo ergänzt. Der Bau der beiden letztgenannten Schächte lässt sich auf den Zeitraum September 1916 – Juni 1917 datieren. Nach dem Krieg wurde auf dem angrenzenden Grundstück der neue Wirtschaftshof wieder aufgebaut, so dass sich der Zugang zum Schacht heute im freien Gelände befindet. 2010 wurde der Schacht teilweise leergepumpt. Leider wurden die Befunde bzw. Funde nicht registriert.
Weitere Informationen unter inventaris.onroerenderfgoed.be/erfgoedobjecten/304561

Experten glauben, dass sich unter dieser Stelle noch dynamisierte Minenschächte befinden, die während der Minenschlacht von 1917 nicht explodierten.