Wander-Highlight
Ort: Gunzesried, Oberallgäu, Allgäu, Schwaben, Bayern, Deutschland
Siedlerstr. 6, zu Gottesdiensten offen
Einweihung 17.9.2006Fast wäre die 1. evangelische Kirche des Oberallgäus Mitte des 19. Jhds. in Blaichach gebaut worden, aber nachdem sich die Pläne zerschlagen hatten, geriet der Ort ganz aus dem Blick. Erst als der Sprengel ab 1921 ausdrücklich im Immenstädter Kirchenvorstand vertreten war, änderte sich das. Ab 1950 wurden die evang. Gottesdienste wieder eingeführt. Sie fanden zuerst in einem Obergeschoss, später im katholischen Pfarrsaal statt. 1959 erwog der Kirchenvorstand den Bau eines Gemeindezentrums und erwarb ein Grundstück am südlichen Ortsrand. Architekt Gustav Gsaenger entwarf ein Modell von Kirche und Pfarrwohnung, aber die Kosten von 250.000 DM waren dem Landeskirchenamt zu hoch. Es empfahl den Bau eines so genannten Montage-Gemeindezentrums für 135.000 DM. Begeistert waren die Blaichacher nicht. Am 1. Mai 1969 erhielt Immenstadt eine zweite Pfarrstelle, die in Blaichach angesiedelt wurde, und am 5. Oktober weihte die Gemeinde ihre erste Stephanuskirche ein.In den 80er Jahren zogen dunkle Wolken auf. Der Bau war nicht unterkellert und die Pfähle saßen nicht tief genug im Kies. Das Illergrundwasser hatte mindestens einen von ihnen unterspült und 1986/87 zeigten sich die ersten Absenkungen. Die Gemeinde versuchte über zehn Jahre hinweg, ihre Kirche zu retten. Am Ende lagen zwischen Eingang und gegenüberliegender Ecke 12 cm Höhenunterschied und nur Spannseile hielten den Bau noch zusammen. Da beschloss der Kirchenvorstand 1998 einen Neubau unter Finanzierungsvorbehalt. Immerhin musste die Gemeinde rund 300.000 Euro aus eigener Kraft stemmen. Nach zähen Verhandlungen und eifrigster Sammeltätigkeit erlebte die alte Stephanuskirche im Juli 2005 ihren letzten Gottesdienst. Im September wurde sie abgerissen und im September 2006 wurde neue Stephanuskirche eingeweiht. Die künstlerische Ausgestaltung verantwortete der gebürtige Augsburger Bildhauer Christian Hörl, der im Allgäu vielfach präsent und ausgezeichnet ist. Er bedruckte die beiden Seitenfenster des Altarraums mit der Fotografie eines Steinfeldes, das die schweren Aspekte des Lebens widerspiegelt. Ein Lichtband über dem Altar zeigt Blütenblätter, die mit einem Gelbton unterlegt sind. Sie stehen für die Freude und das Leichte. Die Taufschale und das Kreuz an der Altarwand sind aus Grüntenstein gefertigt. Dieses sehr homogene und ruhige Material aus der Umgebung unterstreicht die historische und kulturelle Bindung der Kirchengemeinde an das Oberallgäu.
30. August 2016
Der Heilige Stephan (oder in anderer Schreibweise Stefan, beide Varianten auch teilweise mit der lateinischen Endung "...us"), Namenspatron dieser Kirche in Blaichach, gehört zu den sieben ersten Diakonen der Jerusalemer Urgemeinde und ist der erste Märtyrer (Blutzeuge) des frühen Christentums. Die Kirche gedenkt seiner am zweiten Weihnachtstag, dem 26. Dezember.
Als Stephan seine Vision vom offenen Himmel "Er aber, erfüllt vom Heiligen Geist, blickte zum Himmel empor, sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen" (Apostelgeschichte Kapitel 7 Vers 55) laut äußerte, empörten sich die Leute so sehr darüber, das sie ihn aus der Stadt getrieben und gesteinigt haben.
27. Juni 2022
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