Blick auf Klosterruine Stuben

Hier hat man einen herrlichen Blick auf die Klosterruine und auf den Ort Bremm mit den Weinberghängen im Hintergrund.

Aus der Geschichte des Klosters 1137 - Der Trierer Erzbischof Albero bestätigt Abt Richard Springiersbach eine Stiftung des Adligen Egelolf. Dieser hatte dem Kloster seiner gegenüber Bremm gelegenen Güter mit Burghaus, Kapelle und Weingärten geschenkt, um dort dem Wunsch seiner Tochter Gisela entsprechend ein Kloster einzurichten. In diesem Konnte Gisela mit anderen Jungfrauen und Witwen nach der Regel des hl. Augustinus leben1190 - Weihe der Klosterkirch 1208 - Überlassung einer Kreuzreliquie, die der Kreuzfahrer Heinrich von Ulmen bei der Eroberung Konstantinopels 1204 erbeutet hatte. Die prunkvolle Staurothek. 1275 - Ablassprivileg des Trierer Erzbischofs für den Neubau einer Kreuzkapelle. 1276 - Sammlung milder Gaben zum Kapellenbau.1665 - Erbauung eines Dormitoriums. 1685 bis 1687 - Neubau der Klosterkirche1788 - Umwandlung in ein freies Damenstift.1794 - Die Flucht der Klosterbewohner vor den französischen Revolutionstruppen führt zur endgültigen Auflassung des Klosters.1803 - Säkularisierung (Reichsdeputationshauptschluss)1820 - Versteigerung des Klosters auf Abbruch2001 ff. - Archäologische Untersuchungen im Zuge anstehender Mauersanierungen.
Quelle: Text Infotafel

Kloster Stuben Die früher vielgestaltige Klosteranlage bestand aus mehreren Gebäuden, die sich bergseitig an die Klosterkirche anschlossen. Heute stehen nur noch die Außenmauern der ehemaligen Klosterkirche, die 1687 mit gotischen Formen neu erbaut worden war. Im Zuge der Sanierung der Kirchenruine führt das Landesamt für Denkmalpflege, Abt. Archäologische Denkmalpflege, Koblenz, seit 2001 umfangreiche Ausgrabungen durch, die neue Erkenntnisse zur vorklösterlichen Besiedlung und Entwicklung des Klosters geliefert haben. Bei den verschiedenen Neu und Umbauten der Klosteranlage wurden immer wieder bestehende ältere Bauteile in die neueren Bauten mit einbezogen. So steht die Südseite der 45m langen Kirche auf den Fundamenten der 1190 geweihten romanischen Vorgängerkirche. An der Südseite der romanischen Kirche schloss ein Kreuzgang an, zu dem im Osten eine gepflasterte Zufahrt führte. Zwischen romanischer Kirche und Zufahrt konnten Reste der Kreuzkapelle aus dem 13. Jh. freigelegt werden. Die Kreuzkapelle war über Jahrhunderte Wallfahrtsort, weil dort die so genannte Stubener Staurothek aufbewahrt wurde, eine prunkvolle Reliquienlade aus dem 10. Jh. ,die ein aus »Holzpartikeln vom Kreuze Christi zusammengesetztes Doppelkreuz beinhalte. Ritter Heinrich von Ulmen hatte das Reliquiar auf dem vierten Kreuzzug 1204 in Konstantinopel erbeutet und dem Kloster vermacht. Heute wird es im Limburger Diözesanmuseum aufbewahrt. Die Kreuzkapelle des 13. Jhs. blieb von den Baumaßnahmen des 17. Jhs. ausgespart. In der romanischen Kirche selbst sind Reste der Burg Egelolfs bewahrt. Diese wiederum gründete man in den Ruinen eines massiven römischen Gebäudes. Neben römischen Resten traten auch frühmittelalterliche Funde zu Tage, so dass der Platz offenbar von der römischen Zeit bis zur Auflassung des Klosters kontinuierlich besiedelt war. Quelle: Text Infotafel