Schloss Gracht

Heute ein Schloss, umgeben von einem „Gartenkunstwerk“, und ein Hort „führender Management-Weiterbildung“, war es einst nicht einmal ein Rittersitz, sondern bloß ein Nebenhof des Hauses Buschfeld. Das Schloss Gracht ist typisch für eine niederrheinische Wasserburg, bestehend aus Haupt- und Vorburg auf zwei Inseln. Um 1700 kam ein prachtvoller Barockgarten hinzu, „wie ihn damals an Vielgestaltigkeit und Schönheit nicht einmal der Kurfürst besaß“. 1973 wurde das Universitätsseminar der Wirtschaft (USW) Besitzer, das den Seminarbetrieb 2004 der European School of Management & Technology übertrug.

Eines der eindrucksvollsten Wasserschlösser auf der an Burgen und Schlössern nicht gerade armen Wasserburgen-Route ist das Wasserschloss Gracht. Gegliedert ist die Anlage in eine dreiflügelige Vorburg und in ein zweiflügliges Herrenhaus, in dem heute eine private Wirtschaftsuniversität untergebracht ist. Der neun Hektar große denkmalgeschützte Schlosspark mit seinem alten Baumbestand ist frei zugänglich. Er wird seit den 1990er Jahren schrittweise in seinen ursprünglich barocken Grundzustand zurückversetzt.

In seinen Anfängen war Schloss Gracht kein Rittersitz, sondern lediglich ein Nebenhof des Hauses Buschfeld. Im Jahr 1433 erbte Otto von Buschfeld Haus und Hof von seinem Vater Hermann. Um 1500 entstand die zweiteilige Burganlage. Die Enkelin Ottos, Catharina von Buschfeld, erbte 1538 mit ihrem Mann Hieronymus Wolff gen. von Metternich das Anwesen.