Marsch und Watt – Zwischenstopp für zehn Millionen Zugvögel

Marsch und Watt sind Vogelland: Im Frühjahr rasten im Wattenmeer rund zehn Millionen Zugvögel und sammeln Kraft für ihre Weiterreise: Arktische Wattvögel, Entenvögel und Möwenartige machen auf ihrem Weg nach Sibirien, Nordskandinavien, Island, Grönland und Ostkanada im Watt Zwischenstopp und fressen sich drei, vier Wochen lang fett, legen das Dreifache ihres Gewichts zu, um es bis ins Sommerquartier zu schaffen. Der Knutt beispielsweise zieht von seinem Winterquartier in Süd- und Westafrika zum Brutgebiet nach Sibirien. Auf seiner rund 15.000 Kilometer langen Route legt er drei Stopps ein, einen davon am Wattenmeer. Der Knutt kann zweieinhalb Tage nonstop fliegen, 80 Stundenkilometer schnell. Dafür legt er im Körper verteilte Fettdepots an, die ihn während des Flugs mit Energie versorgen. Wenn er im Watt ankommt, ist er von 210 Gramm auf die Hälfte abgemagert. Dann muss er viel fressen, um wieder knapp 100 Gramm Gewicht zuzulegen und zu den letzten 4300 Kilometern seiner Strecke bis nach Sibirien aufzubrechen.
Hier ein Audio-Beitrag von dem Küstenforscher Karsten Reise über Köge und Deiche: soundcloud.com/zeitwissen/karsten-reise-koege

Das Gebiet um den Hauke-Haien-Koog ist ein Vogelschutzgebiet. Dort konnten wir 04.2022 ein Seeadler Paar beobachten.