Deutschland
Baden-Württemberg
Regierungsbezirk Tübingen
Biberach
Biberach an der Riß
Letzte Altsämischgerberei Deutschlands Weißgerberwalk
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Ort: Biberach an der Riß, Biberach, Regierungsbezirk Tübingen, Baden-Württemberg, Deutschland
Weißgerber benutzten als Gerbmittel Alaun (ein Doppelsalz aus Kalium- und Aluminiumsulfat), um beispielsweise aus Ziegenhäuten Leder (Glace) für Handschuhe herzustellen. Die Sämischgerber schließlich, die dem Weißgerberhandwerk zugeordnet sind, verarbeiteten Hirschhäute mit dem Gerbmittel Fischtran zu Leder für Bekleidung.Für alle Gerber war und ist der Rohstoff Wasser für die verschiedensten Arbeitsgänge unerlässlich. Deshalb lag auch das Biberacher Gerberviertel in der Senke des nordöstlichen Altstadtbereiches zwischen dem oberen und dem unteren Stadtbach. Die Häuser der Gerber reichten vom Alten Spital bis zum Ehinger Tor. Das Wassernutzungsrecht für die Stadtbäche wurde über den sogenannten Pfahlzins geregelt, der noch 1976 für zwei Pfähle zusammen 3,60 DM jährlich betragen hatte (an den Pfählen wurden die Häute zum Wässern in den Stadtbach gehängt). Zu Beginn des 18. Jahrhunderts lebten und arbeiteten hier 45 Gerbermeister, davon 22 Rot- und 23 Weißgerber. Die einstige Gerberstraße wurde später durch Abbruch der Kirche des Franziskanerinnenklosters und eines weiteren Hauses zum jetzigen Alten Postplatz ausgeweitet. Die Gerbergasse erinnert noch heute an dieses einstige Biberacher Handwerkerviertel.
18. Dezember 2020
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