Wander-Highlight
Ort: Ruhrgebiet, Regierungsbezirk Münster, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Egal welcher Intendant, Zadek, Peymann, Hausmann oder Simons, immer liefen hochkarätige Stücke, die in Bochum für Diskussionen sorgten.
25. Februar 2021
<< Schauspielhaus Bochum >>
"Das Schauspielhaus wurde 1953 nach zweijähriger Bauzeit fertig gestellt. Verantwortlicher Architekt war der Regierungsbaumeister Gerhard Graubner, Professor an der Technischen Hochschule Hannover.
An gleicher Stelle stand zuvor das alte Stadttheater, welches 1944 bei einem Luftangriff zerstört wurde. Wandteile des Bühnenhauses, die Fundamente und der auf Stützen stehende Stahlbetonkranz blieben jedoch erhalten. Daher bot es sich an, diese Konstruktion in den Neubau zu integrieren, was letztlich auch die Kubatur dieses Gebäudes bestimmt.
Eine theatertechnische Neuerung, die später auch von anderen Bühnenhäusern aufgegriffen wurde, war der "Eiserne Vorhang", der im Bereich vor der Vorbühne angeordnet wurde. Dadurch wurde der bis dahin nicht dekorierbare Vorbühnenbereich bespielbar und somit entstand auch unmittelbar eine größere Nähe zum Publikum.
Das Gebäudes besitzt eine nahezu ursprüngliche Ausstattung im öffentlich zugänglichen Bereich: Ob Beleuchtung, Möblierung, Wandbekleidung - das Innenleben des Gebäudes trägt in allen Details die Formensprache der 1950er Jahre."
Autor: Denkmalliste Stadt Bochum / Redaktion baukunst-nrw (2008)
baukunst-nrw.de/objekte/Schauspielhaus-Bochum--545.htmde.wikipedia.org/wiki/Schauspielhaus_Bochum
schauspielhausbochum.de/de
13. Januar 2022
Das Schauspielhaus Bochum gehört zu den wichtigsten Theaterbühne im deutschsprachigen Raum, als Gebäude zählt es zu den großen Leistungen der Architektur in den 1950er Jahren.
Den ländlichen Stadtteil Ehrenfeld erschloss Bauunternehmer Clemens und initiierte 1907 den Bau eines Varieté-Theaters »Orpheum«, später »Apollo«. Das erwies sich als Fehlspekulation. 1915 folgte ein Umbau zum neu gegründeten Stadttheater. In den 20er- bis 40er-Jahren erlebte es unter der Leitung Saladin Schmitts eine erste künstlerische Blüte. 1944 wurde das Theater stark zerstört. Der Wiederaufbau als »Schauspielhaus Bochum« wurde 1953 unter landesweiter Beachtung beendet.
Architekt Gerhard Graubner konzipierte den Zuschauerraum nach dem Vorbild der Amphitheater. Erstmals in einem deutschen Theater wurde der Eiserne Vorhang vor der Vorbühne angeordnet. Dadurch konnte der vordere Bühnenbereich, der bislang aus feuerpolizeilichen Gründen nicht dekoriert werden durfte, bespielt werden. Das Spielgeschehen rückte näher an die Zuschauer heran.
Der rote Klinker des Fassaden galt dem Architekten als »ein Edelstein des Ruhrgebietes«, das Kreissegment der Front soll in seiner Fortführung die Stadt umschließen. Geschwungene Linien, schlanke Säulen und lichte Farben herrschen im Bau vor. Die später weit verbreiteten»Tulpenlampen« erlebten hier ihre Design-Premiere.
Hohes Besucherinteresse unter Intendant Hans Schalla (1949 – 1972) führte 1966 zum Bau der Kammerspiele. Intendant Peter Zadek (1972 – 1979) brach erfolgreich starre Regeln der Theaterkultur. Er richtete auch im ehemaligen Theaterrestaurant eine dritte Spielstätte ein, das »Theater unter Tage«.Quelle: kortumgesellschaft.de/rundgang/schauspielhaus.html
25. April 2023
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