Blick über den Streitberg
Blick über den Streitberg
Fahrrad-Highlight
Dieses Highlight liegt in einem geschützten Gebiet
Achte auf die örtlichen Bestimmungen für: Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord
Ort: Schuttertal, Ortenau, Regierungsbezirk Freiburg, Baden-Württemberg, Deutschland
Weiteres zum Kageneckweg und der Geschichte der Gasthöfe "Adler" & "Kreuz" auf dem "Streitberg":[Quelle: BZ 30/06/2019]
"Streit auf dem Streitberg !
Eher einer Posse gleicht der Streit ums "Adler"-Wirtshaus auf dem Streitberg zwischen Johan Baptist Eck, Abt des Klosters Ettenheimmünster, und Graf von Kageneck. Im Mittelpunkt stand Sebastian Spitz, genannt der "Spitzebaschi". Als Schweighausener war er Leibeigener des Klosters Ettenheimmünster und durfte das Klostergebiet ohne Erlaubnis und die Zahlung eines "Abzugsgelds" nicht verlassen. So blieb Spitz rechtlich Leibeigener des Klosters, obwohl er auf fremdem Territorium wohnte.Das alles interessierte Sebastian Spitz indes nicht, als er am 26. Juni 1714 Barbara Ruf, Tochter des Hofbauers auf dem Streitberg, heiratete und damit ins Kagenecksche "Ausland" zog. Nach dem Tod seiner Schwiegereltern baute er mit Erlaubnis des Grafen von Kageneck an der Straße nach Bleichheim unmittelbar an der Grenze zum Territorium des Klosters eine Wirtschaft und wurde so Wirt auf dem "Strittberg". Das mochte der Abt nicht hinnehmen und klagte – gegen den Grafen. Am 4. März 1729 schlossen die streitenden Parteien einen Vertrag zur Beilegung des Streits, der allerdings für Spitz fatale Folgen vorsah. Er sollte sein Wirtshaus auf eigene Kosten abreißen und in seinen Heimatort Schweighausen als Leibeigener des Klosters zurückkehren. Zum Abriss kam es nicht und auch nicht zur "Ausweisung" des "Spitzebaschi" nach Schweighausen. Als Retourkutsche baute der Abt 1730 in unmittelbarer Nachbarschaft zum Wirtshaus auf seinem Territorium eine Klosterschenke als Konkurrenz, die Vorläuferin des "Kreuz", über dessen Eingangstür heute noch das Wappen des Abtes zu sehen ist. Die Auseinandersetzung zwischen Abt und Graf ging munter weiter. Der Abt bezeichnete das Wirtshaus des "Spitzebaschi" als "Laster- und Strolchenhäusel", den "Spitzebaschi" selbst als "Wilderer und Holzdieb". Graf und Abt tauschten neben gegenseitigen Klagen auch "Liebenswürdigkeiten" per Brief aus.Der Streit zwischen Kloster und Graf wurde schließlich nach dem Tod Johann Baptist Ecks 1740 beigelegt. Der Nachfolger schloss mit seinem Nachbarn Frieden. Der "Adler" diente später nicht nur der Schweighausener Jugend als Tanzlokal. Er wurde Wohnhaus des Kageneckschen Waldhüters. Der Betrieb der Wirtschaft war Teil der Entlohnung für die "Waldhut". Der Badische Fiskus kaufte 1925 die "Waldgemarkung Streitberg". Damit erlosch auch die Wirtschaftserlaubnis."
10. April 2021
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