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Rattay Gedenkstein Potsdamer Str. 127

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Ort: Berlin, Deutschland

Die beliebtesten Radtouren zu Rattay Gedenkstein Potsdamer Str. 127
Tipps
  • Rattay war in der Hausbesetzerszene der 1980er Jahre aktiv. Dass in West-Berlin einerseits ganze Häuser leer standen und andererseits Wohnraummangel herrschte, hatte seine Ursache in der in den 1960er-Jahren eingeleiteten Flächensanierung, der systematisch ganze Altbau-Wohnblocks zum Opfer fielen: Häuser, die jahrelang vorher schon „entmietet“ waren, riefen nicht nur den Unmut und Widerstand Betroffener hervor. Auch die Bevölkerung in den alten Quartieren verurteilte diesen „Kahlschlag“.
    Abriss Block 104 in Kreuzberg 36
    Ende der 1970er-Jahre entwickelte sich nicht nur in Berlin eine Szene junger Menschen, die leerstehende Häuser besetzten und bewohnten um der Wohnungsknappheit auf ihre Weise zu begegnen (Instandbesetzungen). Mitte 1981 waren in Berlin über 160 Häuser besetzt. Es gelang dadurch im Zusammenhang mit Planern und Architekten der Internationalen Bauausstellung (IBA), der liberalen Öffentlichkeit und der in mehreren Bezirksverordnetenversammlungen Fuß fassenden Alternativen Liste (ab 1993 Bündnis 90/Die Grünen) das Konzept der „Behutsamen Stadterneuerung“ durchzusetzen. (Siehe auch: „12 Grundsätze der Stadterneuerung“) Diese Entwicklung verlief jedoch nicht reibungslos – die damalige Zeit war von politischen Kontroversen charakterisiert, die von den Besetzern, ihren Unterstützern und der Polizei häufig auf der Straße ausgetragen wurden. Auftakt der militanten Konflikte war die Schlacht am Fraenkelufer am 12. Dezember 1980. Der 1981 ins Amt gekommene Innensenator Heinrich Lummer (CDU) propagierte eine harte Haltung und die sofortige Räumung illegal genutzter leerstehender Häuser. Im Sommer 1981 beschloss der Senat einen entscheidenden Schlag gegen die „Hochburgen“ der Hausbesetzer zu unternehmen.
    Jugend Rattays
    Nachdem er zuvor eine Berufsausbildung abgebrochen hatte und von zu Hause ausgezogen war, schloss sich Klaus-Jürgen Rattay 1980 der Berliner Hausbesetzerszene an. Zuvor war er drei Monate durch ganz Europa getrampt; nur in Berlin habe er, so in einem ARD-Interview, ein Klima vorgefunden, das ihm zusagte: „Es ist einfach astrein, wie die Leute zusammenleben, Wohngemeinschaften, im besetzten Haus, echt optimal […] weil in Berlin viel mehr los ist, als woanders in Europa, weil ich mich wohler fühle hier, weil da kein Zwang ist.“ Angesichts der bevorstehenden Räumung des Hauses, vor dem das Interview gedreht wurde, gab er an: „Ich hab’ gleichzeitig Angst und ich hab’ gleichzeitig auch Mut zu kämpfen.“[2]
    Tod eines Demonstranten
    Nach der Räumung von acht besetzten Häusern[3] im Rahmen einer groß angelegten Polizeiaktion am 22. September 1981 gab Innensenator Lummer im zuvor geräumten Haus Bülowstraße 89 eine Pressekonferenz. Vor dem Gebäude fanden sich nach und nach ca. 200 Personen ein, die gegen die Anwesenheit des Senators protestierten. Durch einen Polizeieinsatz wurde die Gruppe erst auf die andere Fahrbahn der Bülowstraße verdrängt und anschließend bis auf die Potsdamer Straße vertrieben. Nach allgemeinem Bekunden ruhte dort der Verkehr infolge einer Rotphase, doch wenig später fuhr unter anderem ein Bus der BVG an, erfasste auf der Fahrbahn der Potsdamer Straße unterhalb der Hochbahn den 18-jährigen Klaus-Jürgen Rattay und schleifte ihn unter dem linken Vorderrad zu Tode.
    Aufnahme aus dem Super-8-Film in Panorama vom 29. September 1981
    Erst vor der Zentrale der Commerzbank wurde der Bus von einer Menschenmenge gestoppt und setzte zurück. Nach heftigen Auseinandersetzungen rund um das Fahrzeug hielt sich die Polizei vom Schauplatz fern, bis ein Rettungswagen der Feuerwehr den leblosen Körper abholte.[4] Danach besetzte die Polizei die Straßenkreuzung und ein Wasserwerfer säuberte bald darauf den Platz. Eine Spurenaufnahme fand nicht statt.Eine am Nachmittag über die Presseagenturen AP und Reuters verbreitete und erst in der Tagesschau allgemein dementierte Meldung, ein Polizist sei erstochen worden, heizte die Stimmung gefährlich an.[5]Gegen Abend des 22. September strömten Tausende zum Ort des Geschehens (die Presse schrieb von 10–15.000 Teilnehmern). Nach einer lange schweigsamen Versammlung kam es nach der Umstellung durch die Polizei bis in die frühen Morgenstunden zu weitläufigen Gewalthandlungen.Der als Ort des Gedenkens eingerichtete Straßenabschnitt wurde in den folgenden Tagen und Nächten immer wieder zum Schauplatz von Auseinandersetzungen und polizeilichen Abräumungen. Am 1. Oktober zog die Mahnwache nach zunehmenden Querelen zur Baugrube in der Potsdamer Straße 130 um.[6] Die geräumten Besetzer der Bülowstraße 89 besetzten am 29. September in der Nähe das Haus Pohlstraße 59, das jedoch bereits am Folgetag von der Polizei wieder geräumt wurde.[7]In zahlreichen deutschen Städten und auch in Amsterdam kam es zu Solidaritätskundgebungen.[8]Der Hergang des Vorfalles war sofort – vor allem über die Presse – heftig umstritten. Die Versionen reichten vom Angriff Rattays auf den Bus und dem Selbstverschulden seines Todes (Polizei-Mitteilung)[9] bis zur Darstellung von Zeugen, der Bus sei ohne Rücksicht in die Menschenmenge gefahren. In der Presse wurden auch Fotos gedruckt, die nach Verlautbarung des Leiters des Berliner Staatsschutzes, Manfred Kittlaus, beweisen sollten, dass Rattay mit einem fotografierten Demonstranten identisch sei, der unmittelbar vor der Räumung in der Winterfeldtstraße Barrikaden mit Benzin angezündet habe und ein gefährlicher Gewalttäter gewesen sei.[10] Im offiziellen amtlichen Leichenbegleitschein Rattays findet sich im Feld „Beruf“ gar der Eintrag „berufsmäßiger Chaot“ – ein Sachverhalt, der 1993, 12 Jahre nach den Ereignissen, selbst von Lummer in einem Interview kritisiert wurde.[11]Die allmählich veröffentlichten weiteren Fotos und der Super-8-Film (ein zweiter folgte später) konnten einige Aspekte des Vorfalles klären – vor allem den, dass der Bus vor dem Zusammenprall nicht angegriffen worden war –, doch gibt es vom exakten Moment des Anstoßes keine Bild-Dokumente.Die politische Initiative übernahm am 24. September der Regierende Bürgermeister Richard von Weizsäcker, der alle gesellschaftlichen Gruppen zu einem Gespräch „über Wege zum inneren Frieden“ einlud. Die SPD verlangte dabei auch Besetzer und Vermittler einzubeziehen, was sich als schwierig erwies.[12]Drei Wochen nach dem Tod Rattays bildete sich eine „unabhängige Untersuchungskommission“, der unter anderen Bundesverfassungsrichter a. D. Martin Hirsch, Professorin Uta Ranke-Heinemann und Pfarrer Jörg Zink angehörten.[13] Quelle: Wikipedia
    Ich war damals auch auf der Demonstrationm. diee Polizei ging mit viel Gewalt vor. Bis heute ist das Wohnungsproblem nicht gelöst: Deshalb DW Enteignen unterstützen!

    • 26. April 2021

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