Wander-Highlight
Ort: Berlin, Deutschland
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Hinter den unscheinbaren Wohnhäusern der Straßenfront Greifswalder Straße 17-19, Berlin-Prenzlauer Berg, verbirgt sich das ehemalige Katharinenstift der Dominikanerinnen mit einer bedeutsamen Geschichte, seit 1995 „Katholisches Schulzentrum Edith Stein“. Zu dem denkmalgeschützten neugotischen Klosterkomplex aus dem Jahre 1896 gehört auch die ehemalige Hauskapelle („Mater dolorosa“).
Sehr zu beneiden ist die Kirche allerdings für ihre wohl erhaltenen farbigen Glasfenster aus der Erbauungszeit: Christus als Freund der Kinder, das Letzte Abendmahl und – besonders schön – das Gastmahl im Hause des Simon. Die Fenster wurden von der berühmten Franz Mayerschen Hofkunstanstalt in München geschaffen. Das Unternehmen war auf komplette Kirchenausstattungen spezialisiert, besonders die Abteilung für Glasmalerei (seit 1868) hatte einen legendären Ruf in der ganzen Welt. Unter Papst Leo XIII. wurde sie 1892 zum „Institut des Heiligen Apostolischen Stuhles“ ernannt und 1905 erfolgte der Auftrag für das Heiliggeist-Fenster im Petersdom. Die Fenster der Mayerschen Hofkunstanstalt sind seit je her berühmt für ihre malerische bildhafte Wirkung und die sensationelle Leuchtkraft, die in komplizierten technischen Arbeitsschritten hergestellt wurden. Die fast orientalisch anmutende Farbigkeit der Fenster in dieser Kirche, ihre mystische Kraft muss jeden beeindrucken. Wie kostbare Juwelen funkeln die farbigen Scheiben aus der dunklen Mauer heraus und durchlichten die Materie – eine der typischen Überraschungen in einer Berliner „Hofkirche“.
(Christine Goetz)
28. April 2021
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