Nobel

Wenn man auf der Straße Nr. 289 von Nowogród Bobrzański in Richtung Lubsko fährt, befinden sich gleich hinter Nowogród auf der rechten Seite Waldeingänge mit Ziegelresten der Tore. Hier befand sich im Zweiten Weltkrieg das Kombinat DAG Alfred Nobel, also eine Sprengstofffabrik.
Mit dem Bau wurde vermutlich 1939 begonnen. Das Gebäude hieß „Ruuester“, was auf Polnisch „Ulme“ bedeutet. Sein Bau war streng geheim. Die Fabrik entwickelte sich im Laufe der Jahre ständig weiter. Es entstanden unter anderem riesige Silos, Kasinos, Bahngleise, Blockheizkraftwerke, Unterstände, Produktionshallen, Kläranlagen und viele andere Einrichtungen. Das gesamte Gebiet war etwa 35 km2 groß. Das Wasser wurde aus dem Fluss Bóbr mit eigenen Entnahmen entnommen und unterwegs gereinigt.
Die Gebäude waren ziemlich weit voneinander entfernt. Es wurde aus Sicherheitsgründen diktiert. Wenn zum Beispiel eine der Fabriken bombardiert wurde, konnten die anderen die Produktion fortsetzen.
Hier wurden Halbfabrikate hergestellt, die später zur Herstellung bestimmter Sprengstoffe verwendet wurden, wie z. B.: Nitrocellulose, Nitroguanidin, Methylaminnitrat und Hexogen. An diesem Punkt muss man erkennen, dass es sich um eine Todesfabrik handelte.
Nach dem Krieg wurde das Gelände von der Sowjetarmee übernommen, die mit der Demontage von Maschinen und Geräten begann. 1948 wurde die Anlage an die polnische Armee übergeben. Die Gebäude wurden immer noch gestohlen.
Einige dieser Gebiete wurden von der Justizvollzugsanstalt in Krzystkowice eingenommen. Im Teil der ehemaligen Fabrik befinden sich die Lager der polnischen Armee. Das derzeit zur Verfügung stehende Areal ist jedoch so groß, dass man den ganzen Tag damit verbringen kann, es zu besichtigen. Es gibt noch viele Gebäude, die erkundet werden können, wie z. B. ein Heizkraftwerk mit Eisenbahnrampen zum Transport von Kohle, verschiedene Betonbauten, Ruinen von Produktionshallen, riesige Silos, die mit einer meterhohen Erdschicht bedeckt sind, auf der bereits Bäume stehen angebaut, sowie eine Kläranlage oder ein Casino.
Die Besichtigung der ehemaligen Fabrik erfolgt auf eigene Gefahr. Hin und wieder findet man Warntafeln an den Gebäuden. Ein Radweg führt durch einen Teil der Fabrik.

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