Basaltsteinbruch am Weilberg
Basaltsteinbruch am Weilberg
Wander-Highlight
Dieses Highlight liegt in einem geschützten Gebiet
Achte auf die örtlichen Bestimmungen für: Naturpark Siebengebirge
Ort: Königswinter, Rhein-Sieg-Kreis, Regierungsbezirk Köln, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Als letzter Steinbruch im Siebengebirge wurde der Basaltabbau am Weilberg 1949 stillgelegt
6. Februar 2023
Der Weilberg ist einer der vielen Relikte des Siebengebirges aus der Zeit der Vulkane, die vor etwa 30 Millionen Jahren (Tertiärzeit) die Landschaft formten. Damals begann die vulkanische Tätigkeit mit einem gewaltigen Aschenregen. Im Erdinnern lag ein gewaltiger Magmaherd, der sich in verschiedenen Schloten und Spalten Ausbruchsstellen geschaffen hatte. Explosionsartig wurde lockeres Material durch diese Ausbruchsstellen an die Erdoberfläche geschleudert. Dieses lagerte sich an der Erdoberfläche ab und verfestigte sich zu Tuff. In die sich bildende Trachyttuffschicht drang Lava und färbte den Tuff an der Kontaktzone rot. Dies lässt sich auch heute noch gut erkennen. Die Lava erstarrte zu sechseckigen Basaltsäulen, vielfach zu schlanken Säulen. Später drang noch einmal in einem Gang flüssiger Basalt in die alte Tuffschicht und bildete am oberen Ende sich zu einer „Basalttulpe“ aus. Die Zerstörungskraft der Natur schleifte im Laufe der Zeit durch Erosion, Verwitterung und Abtragung die weiche Tuffschicht. Die härten Basaltschichten widersetzten sich diesen Kräften und sind deshalb heute so nahe an der Erdoberfläche, so dass sie sich in Steinbrüchen ließen.
Im Siebengebirge unterscheidet man drei große Vulkangesteinsgruppen:
1. Trachyte (z. B. Drachenfels, Lohrberg) – Verwendung beim Bau des Kölner Doms
2. Latite (z. B. Stenzelberg, Wolkenburg) – Verwendung für barocken Gebäudeschmuck
3. Basalte (z. B. Weilberg, Ölberg, Petersberg) – Verwendung z. B. für die Küstenbefestigung oder als Schotter für Straßen- und EisenbahnbauIm 19. Und Anfang des 20. Jahrhunderts wurde wie an vielen anderen Stellen des Siebengebirges auch am Weilberg Basalt abgebaut. Zehn Stunden schufteten die Arbeiter, um in Handarbeit mit Hämmern, Brechstangen, Eisenkeilen oder Steingabeln den wertvollen Stein zu gewinnen. Besonders gefährlich wurde es für die Arbeiter, die an einem Seil bis zur Sprengstelle herabgelassen wurden. Das gewonnene Gestein wurde in die nahe gelegene Steinbrechanlage befördert. Die Arbeiter verluden das abgebaute Gestein in Loren und brachten es zu Tal. Ab 1889 entstand für den Abtransport eine Schmalspurbahn, die hinunter ins Rheintal zur Verladestelle auf die Schiffe führte. An den Wochenende brachte sie im Personenverkehr die Ausflügler ins Siebengebirge.
Basalt wurde und wird sehr gerne für den Straßen-, Wege- und Eisenbahnbau, aber auch für Ufer- und Deichbefestigungen (auch in den Niederlanden!) verwendet. Diese Steinbruchtätigkeit, welche 1942 endete, bietet heute dem Besucher einen phantastischen Einblick in längst vergangene Zeiten. Infotafeln geben dem Besucher wichtige Hinweise auf die Entstehungsgeschichte der Vulkanlandschaft und des Weilbergs aber auch auf die Geschichte der Steinbruchtätigkeit.
16. Februar 2023
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