Vierzehn Nothelfer, kath. Kirche Steinweiler

Die dem heiligen Martin geweihte Pfarrkirche von Steinweiler weist an der rechten Seitenwand des Innenraums ein großes Bild der Vierzehn Nothelfer aus der Barockzeit auf. Es zeigt in Anlehnung an die Vision des Schäfers von Leipheim das Jesuskind, umringt von den vierzehn Heiligen.
Die Verehrung der Vierzehn Nothelfer war nach dem Dreißigjährigen Krieg von Zuwanderern aus dem bayerischen Raum nach Steinweiler gebracht worden. Ein Wallfahrtsfest zu Ehren dieser Heiligen findet jährlich am dritten Sonntag nach Pfingsten statt.
Wie eine Schenkungsurkunde Kaisers Otto II. aus dem Jahr 982 belegt, gab es in Steinweiler schon im 10. Jahrhundert eine Pfarrkirche. Bereits die erste Kirche in Steinweiler, deren Baujahr um 700 angenommen wird, war dem Frankenheiligen Martin geweiht. Kirchen wurden in der damaligen Zeit auf einem Hügel oder einer Geländeerhebung errichtet. Das heutige Grundstück in der Kirchgasse wird deshalb als Standort der ersten Kirche angesehen.
Das im ausgehenden 19. Jahrhundert errichtete heutige Gotteshaus ist eine der wenigen Kirchen in der Region, deren Ausstattung und Ausmalung in neugotischer Manier fast vollständig erhalten blieben. Es wurde 1897 eingeweiht, nachdem der Vorgängerbau zwei Jahre zuvor ausgebrannt war. Bei dem Brand konnte neben einigen weiteren Inventarstücken auch das alte Nothelferbild gerettet werden.
Literatur: Gesucht... und gefunden - Ausgewählte Pilgerorte im Bistum Speyer

Die katholische Kirche in Steinweiler ist nicht nur Pfarrkirche, sondern auch ein Wallfahrtsort. In ihr werden besonders die Vierzehn Heiligen Nothelfer verehrt, was in der Pfalz eher selten ist. Zuwanderer aus Franken, die sich nach dem Dreißigjährigen Krieg im 17. Jahrhundert in Steinweiler ansiedelten, brachten "ihre" Vierzehn-Nothelfer-Traditionen mit. So kommt es, dass bis heute am dritten Sonntag nach Pfingsten das Nothelferfest gefeiert wird.
Wer die Kirche betritt, der erblickt in jedem der Fenster eine/n der Nothelfer. Und an der südlichen Seitenwand ist ein passendes barockes Andachtsbild angebracht.
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