Der Schatz im Baesweiler Wald
Der Schatz im Baesweiler Wald
Wander-Highlight
Ort: Baesweiler, Aachen, Regierungsbezirk Köln, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Der Schatz im
Baesweiler WaldZwischen Baesweiler und Boscheln erstreckte sich früher der Baesweiler Erb-
wald oder Busch als Teil des großen Propsteier Waldes. Wann sich der spätere
Baesweiler Erbwald von der Propsteier Waldgenossenschaft getrennt hat und
selbstständig wurde, ist nicht mehr festzustellen.
Anfang des 19. Jahrhunderts lagerten in Baesweiler häufig französische Trup-
pen. Das führte zur Überlieferung der folgenden heimatgeschichtlichen Sage:
Nach der Völkerschlacht bei Leipzig im Jahre 1813 flohen die besiegten franzö-
sischen Truppen westlich hinter den Rhein. Dabei zogen auch viele durch unser
Gebiet und übernachteten in unseren Dörfern. Ein Trupp schlug sein Lager im
Baesweiler Erbwald auf, der sich zu dieser Zeit hier noch erstreckte. In der Nacht
stahl einer der Soldaten die Kriegskasse und vergrub sie.
Am anderen Morgen zogen die Truppen weiter. Jahrelang hörte man nichts mehr.
Der Eigentümer des Waldes wusste nichts von seinem kostbaren Grund und Bo-
den, fällte Bäume und pflanzte neue an.
Nach ungefähr 10 Jahren kam ein verschlossener Unbekannter nach Baesweiler,
kaufte sich Schaufel und Hacke und fing an, im Baesweiler Busch zu graben.
Zuerst wurde er belächelt, bis sich herumsprach, dass der Fremde nach einem
vergrabenen Schatz suchte. Bald versuchten auch noch andere auf ihrem eige-
nen Teil des Erbwaldes, den Schatz zu heben. Aber keiner der Schatzsucher
hatte Erfolg.
Schon im Jahre 1829 fassten die Buschbeerbten den Beschluss zur Auflösung
des Waldes, während die königliche Regierung zu Aachen das Fortbestehen des
Waldes wünschte. Nach vielem Hin und Her wurde aufgrund eines vom königli-
chen Landgericht zu Aachen am 03. Juli 1840 erlassenen Urteils der Baesweiler
Erbbusch aufgelöst, jedoch waren damit die Streitigkeiten noch nicht abge-
schlossen. Erst Ende des Jahres 1866 kam ein Vergleich zustande, der die An-
gelegenheit endgültig regelte.
Quelle: W. Reinartz: Heimatbuch der Gemeinde Baesweiler
27. März 2022
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