Rosenhof Chemnitz

Die Springbrunnen sind klasse.

Für unser heutiges architektonisches Empfinden sicherlich etwas seltsam anmutend, steckte damals eine Idee dahinter, die ich so zum Beispiel auch in Le Havre, im Krieg auch vollkommen zerstört, wiederfand. Die kleinteilige Vorkriegsbebauung mit den oft sehr dunklen Wohnungen sollte nicht wiederholt werden, stattdessen sollten die Innenstädte geprägt sein von Platz, Luft und Licht. Die Leitlinien des damaligen sozialistischen Städtebaus entsprachen weitgehend dem weltweiten Planungsverständnis der Moderne: es wurden wohnungsnahe Grünflächen geschaffen sowie „gesunden“ Wohnungen für alle Stadtbewohner. Der Rosenhof wurde als Geschäftsstraße angelegt, Vorbild für den Bau dieser neuen innerstädtischen Achse war vielleicht auch die 1953 eingeweihte Rotterdamer Lijnbaan, die erste Fußgängerzone Europas. Mit dem Blick der Nachkriegsjahre gesehen, erschließt sich die Logik des damaligen Bauens. Es entstanden moderne Läden und Gaststätten, die links und rechts des Fußgängerboulevards unter Arkaden angeordnet waren. Informationen dazu: chemnitz-gestern-heute.de/rosenhof

Die Bebauung des ehemaligen Holzmarkts wurde als eines der ersten innerstädtischen Projekte ab 1961 zwischen Markt und damaligen Fritz-Heckert-Platz als Wohngebiet mit Handels- und Dienstleistungseinrichtungen errichtet. Zweckmäßig und schön sollte sein, was die Chemnitzer Stadtplaner in ihrem Konzept entwickelten. Dazu gehörten Erholungsinseln zwischen den Häusern, Spielplätze, viel Grün, Plastiken und Wasserspiele, Sitzplätze und kleine Restaurants.
Anfang September 1962 zogen die ersten Mieter in die mit Bad, Zentralheizung und teilweise Balkon ausgestatteten Wohnungen ein.
Am 8.Mai 1965, dem Jahrestag der Befreiung vom NS-Faschismus, erfolgte die Umbenennung von Holzmarkt in Rosenhof. 1968 wurde mit dem Bau des 14-geschossigen Hochhauses ein baulicher Abschluss zur damaligen Wilhelm-Pieck-Straße geschaffen.
Im gesamten Wohngebiet gab es 890 Wohnungen, davon 190 allein im Hochhaus.