Musiker oder Musikant ?

Mitten aus einer Fülle von Grafitis erscheint plötzlich eine jugendliche Gestalt, die die steinige Mauer zu durchbrechen scheint und vielleicht sogar ein paar Töne mit seiner Querflöte erklingen lässt ... Kommen da vielleicht nochmal andere Musikanten hinter ihm aus der Mauer gekrochen ? Spielleute zogen als freies fahrendes Volk von Stadt zu Stadt, spielten mit der Spielmannsgeige zum Tanze (Spielmannstanz) auf, traten aber auch oft als spannende Erzähler von Geschichten – selbst begleitet von der Spielmannsgeige – auf. Als Erzähler sangen sie zum Beispiel Liebeslieder („Minnegesang“) oder Heldengesänge („Epen“), oder verkündeten Nachrichten, die sie unterwegs auf der Wanderung aufschnappten und in Reimform verarbeiteten.Zu Gruppen verbündete Spielleute sind die Protagonisten späterer fahrender Musik- und Gauklertruppen, welche Vorläufer von wandernden, später sesshaften Theatergruppen wurden.Der Begriff "Musikant" ist schon seit Anfang des etwa 17. Jahrhunderts in Gebauch - deutlich älter als der erst im 19. Jahrhundert entstandene Begriff des "Musikers", der beruflich Musik ausübt. Er beschreibt den allmählichen Übergang vom niederen Stand der fahrenden Musikanten zum sogenannten „ehrbaren“ Musiker als SOLIST, im Duett, Tio, Quartett, Quintett oder Orchester.Im 20. und 21. Jahrhundert bezeichnen sich vor allem die Musiker der Mittelalter-Szene als Spielmänner oder Spielleute.Spielleute und Spielmannszüge oder Marschkapellen können vielfältige Instrumente spielen, allen voran ode hintenan die Querpfeifen und Spielmannstrommeln soie anderen, die die musikalischen Kommandos unter der Leitung des Tambourmajors ausführen, zum Beispiel das "Locken".