Sveti Jure na Perunu

Sowohl in der slawischen als auch in der nordischen Mythologie wird die Welt als heiliger Baum dargestellt, meist eine Eiche, deren Zweige und Rinde die lebendige Welt der Himmel und Sterblichen, Himmel und Erde, und ihre Wurzeln die Unterwelt, die Welt von darstellen die Toten. Es war der Baum des Lebens. Perun war der Herrscher der Welt der Lebenden, des Himmels und der Erde, und in den Wurzeln des Baumes lebte Veles, der Perun ständig herausforderte, indem er sein Vieh, seine Kinder (Sohn) oder seine Frau stahl. Perun jagte Veles über das Land, griff ihn mit seinen Blitzen vom Himmel an und Veles entkam, indem er sich in verschiedene Tiere verwandelte oder sich hinter Bäumen, Häusern oder Menschen versteckte. Immer wenn ein Blitz einschlug, glaubte man, dass sich Veles genau an dieser Stelle vor Perun versteckte.Am Ende gelang es Perun, Veles zu töten – er trieb ihn in seine wässrige Unterwelt. Der höchste Gott stellte dann die Ordnung in der Welt wieder her, die zuvor von seinem chaotischen Feind gestört worden war. Dann kehrte er zur Spitze des Weltenbaums zurück und sagte Veles, dass er dorthin gehört und dass er dort bleiben sollte (ein altes weißrussisches Märchen: Ңy, там твое место, там сабе быдь!). Bei diesem rituellen Tod fiel alles, was Veles gestohlen hatte, in Form von Regen vom Himmel von seinem Körper. So wurde der Wechsel der Jahreszeiten erklärt. Trockenperioden wurden durch Veles' Diebstähle erklärt, und Blitz und Donner galten als göttliche Schlachten. Der darauffolgende Regen galt als Peruns Triumph.Der Mythos war zyklisch und wiederholte sich jedes Jahr – der Tod von Veles war nie endgültig. Er würde wiedergeboren wie eine Schlange, die ihre alte Haut abreißt und in einem neuen Körper wiedergeboren wird. Obwohl er im Mythos die Rolle eines Bösewichts spielt, hielten ihn die Slawen nicht für böse. In vielen russischen Märchen nahm Veles die Gestalt des Heiligen Nikolaus an, der einen armen Bauern und sein Vieh vor dem wütenden und zerstörerischen Ilja dem Donnerer rettete, der den Gott Perun repräsentiert. Ihr Kampf stellt keinen dualistischen Kampf von Gut und Böse dar, es war wahrscheinlich der Gegensatz der Naturelemente Wasser und Erde – Veles und Himmel und Feuer – Perun.