Burgruine Haus Ruhr (Hengsen)

Reste der "Burg Rura" der adligen Familie Lappe ("Lappenhausen"). 1174 erstmals erwähnt.

Die Burg Rura, später auch als Lappenhausen bekannt, ist ein historisch bedeutender Adelssitz im Holzwickeder Ortsteil Hengsen, südlich der Bahnstrecke Schwerte-Fröndenberg und östlich des Hengsener Stausees gelegen. Ihre erste urkundliche Erwähnung findet sich im Jahr 1174 in der Gründungsurkunde des Klosters Oelinghausen. Im Mittelalter zählte die Burg Rura zu den bedeutendsten und größten Burgen an der Ruhr. Erstmals nachweislich im Besitz der Familie Lappe befand sie sich ab 1399 und blieb über 270 Jahre, bis zum Tod von Anna Margarethe Lappe am 27. Juli 1671, in Familienhand, woraus sich auch der Name Lappenhausen ableitet​​​​.Die Burganlage, die einst als eine der prächtigsten an der Ruhr galt, verfiel im 18. Jahrhundert zusehends und wurde schließlich vor 1777 abgebrochen. Auf ihrem Gelände entstand später ein Wirtschaftshof, der 1973 von den Dortmunder Stadtwerken eingeebnet wurde. Heutzutage sind von der Burg nur noch die Reste der Gräften und ein Stück der Mauer, bekannt als „Eulenmauer“, im Wald zu sehen. Das gesamte Areal, inklusive des Mauerrests, steht seit dem 14. August 1989 unter Denkmalschutz​​.Die Anlage der Burg lässt sich durch die Kombination historischer Karten aus verschiedenen Jahrhunderten rekonstruieren: Die Hauptburg befand sich nördlich der Vorburg, umgeben von einer Ringmauer mit einem Wehrturm im Nordwesten. Ein rechtwinkliges Gebäude schloss sich an, und an dessen Südseite ergänzte ein weiterer Trakt den Baukomplex zu einer Dreiflügelanlage. Zusätzlich gab es auf der Insel zwei Herrenhäuser, von denen das nördliche einer älteren Bauphase zuzuordnen ist. Auf der Vorburginsel befanden sich Wirtschaftsgebäude und die als „Eulenmauer“ bekannte Westmauer einer Scheune, die zwischen 1643 und 1777 errichtet und nach 1973 abgerissen wurde​​.