Com an Chiste

Eigentlich nur ein kleiner Fotostopp, aber doch etwas Besonders, denn hier am Coomakesta-Pass, nur wenige Kilometer hinter Waterville, hat man vielleicht den besten Ausblick am ganzen Kerry Way. Auf der Anfahrt hinauf zum Pass heißt es "Augen rechts", denn hier erhascht man einen kurzen Blick auf die beiden Inseln Skellig Michael. Eine von nur zwei Welterbestätten in Irland, lag hier das wohl bekannteste, aber auch abgelegenste Kloster der Insel. Die Bienenkorbhütten und die steilen Treppen auf reichlich 200 Meter kennt der moderne Mensch mittlerweile als Verstecks des vereinsamten (ud eingeschnappten) Luke Skywalkers. Nun aber zurück zu Com an Chiste, wo einem die Stark gegliederte Außenküste der Iveragh-Halbinsel buchstäblich zu Füßen liegt. Man blickt über die vorgelagerten Inseln Scarriff und Abbey, den Hafen von Derryname, bis hinüber zum südlich gelegenen "Finger" der Beara-Halbinsel. Der Kerry Way schlängelt sich parallel zur Hauptstraße, mal oberhalb, mal unterhalb. Gen Waterville liegt das Loher Ringfort, das aus dem 9. Jahrhundert stammt und in den letzten Jahren rekonstruiert wurde. Eine Schautafel informiert den Besucher, dass sich hier einer der besten Sternenbeobachtungsplätze der Erde befinden soll. Tatsächlich kann man sich vorstellen, dass die Lichtverschmutzung hier draußen minimal ist. Ein Gedenkstein ehrt Oberst Patrick Quinlan, der aus dem nahegelegenen Caherdaniel stammte. Er brachte das im Film "The Siege of Jadotville" dargestellte Wunder zustande, die genannte Belagerung der Kongo-UN-Mission 1961 ohne Verlust eines Leben des A-Kompanie zu überstehen. Die Kapitulation seiner Einheit überdeckte seine militärische Leistung - Anerkennung erhielt er leider erst 9 Jahre nach seinem Tod im Jahr 1997. Nicht fotografisch abgelichtet habe ich die Madonne-Statue, die sich dank der zahlreichen Besucher und Reisebusse nicht gescheit aufnehmen ließ. Damit wären wir auch an der Schattenseite des Ortes und des ganzen Ring of Kerry, die Besucherströme. Denen entkommt man wohl nur, wenn man auf eigene Faust unterwegs ist und entweder morgens oder abends vorbeischaut, wenn der Mainstream noch nicht oder nicht mehr auf der Straße ist.