Garðar

Die Garðar-Kathedrale (dänisch: Garðar Domkirke), früher bekannt als die Kathedrale des Heiligen Nikolaus, war eine römisch-katholische Kathedrale in Garðar in Igaliku, Grönland. Sie war die erste auf dem amerikanischen Kontinent errichtete Kathedrale und gehört zu den ältesten erhaltenen Beispielen europäischer Architektur auf dem amerikanischen Kontinent. Die Kathedrale wurde zur Ruine und heute sind nur noch ihre Fundamente zu sehen.
Die Kathedrale wurde 1126 von Grönlands erstem Bischof Arnaldur gegründet und besteht aus rotem Sandstein, der von einem benachbarten Hügel abgebaut wurde. Sie ist kreuzförmig und die einzige bekannte Kirche, die in Grönland auf diese Weise gebaut wurde. Die Kathedrale wurde dem Schutzpatron der Seeleute, dem Heiligen Nikolaus, geweiht. Während der Regierungszeit von Bischof Jón Árnason oder Jón Smyrill, wie er auch genannt wird, zwischen 1188 und 1209 wurden möglicherweise Änderungen an der Struktur der Kathedrale vorgenommen. Außerdem wurde ein Glockenturm mit der Kathedrale und Fenstern aus undurchsichtigem, grünlichem Glas gebaut. Der Chor der Kathedrale war ziemlich eng. Es gab auch zwei Kapellen, eine im Norden und eine im Süden der Kirche, wobei die kleinere Kapelle als Sakristei diente und über einen Weg zur Residenz des Bischofs führte. Außerdem wurden ein Bauernhof und ein Palast für den Bischof gebaut, wobei der Hof groß genug war, um etwa 100 Kühe zu halten.Der Reichtum der Kathedrale wuchs im 13. und 14. Jahrhundert, als die Bischöfe den Einheimischen Steuern auferlegten. Darüber hinaus durfte niemand ohne Zustimmung des Bischofs in der Nähe des Domgeländes fischen oder jagen. Es wurden auch Einnahmen aus örtlichen heißen Quellen erzielt, von denen angenommen wurde, dass sie einen medizinischen Wert haben. Dennoch begann im späten 14. Jahrhundert der Niedergang Grönlands. Nach dem Tod von Bischof Álfur im Jahr 1378 reiste kein neuer Bischof mehr nach Grönland, obwohl diese bis zur Reformation noch ernannt wurden.