Wander-Highlight
Ein wunderschöner Ort, den sich der ungarische Sagenvogel Turul hier ausgesucht hat, um über sein Land zu blicken. Auch wenn er seinen Besuchern recht unhöflich seinen Hintern präsentiert. Er sieht ein bisschen aus wie ein durchnässter Truthahn, der auf den kaiserlichen Insignien thront, aber er ist allgegenwärtig. Der Turul ist ein Fabelwesen ursprünglich aus der ungarisch-türkischen Mythologie, eine Mischung aus Adler und Falke. Sein Name ist alttürkisch.
Der gefiederte Kerl hat es übrigens faustdick hinter den Ohren. Dem ungarischen Ursprungsmythos zufolge soll ein Turul Emese im Jahr 819 im Schlaf geschwängert haben. In einem Traum prophezeite er ihr, dass sie einen Sohn zur Welt bringen würde, der der Vorfahre vieler Könige sein würde. Dieser Sohn erhielt den Namen Álmos (álom bedeutet Traum). Auch bei der ungarischen Eroberung spielte ein Turul eine große Rolle: Er soll die Ungarn nach Pannonien geführt haben. Diese Legenden werden in ungarischen Chroniken wie der Gesta Hungarorum oder der Budaer Bildchronik erwähnt. Der Turul-Vogel war recht aktiv und schmückt auch Gegenstände der Hunnen und Awaren. Für die Ungarn symbolisiert der Turul: die Herkunft, den „Vorfahren“ der Ungarn. Auf den Illustrationen hält er oft ein Schwert in seinen Fängen.
Aber Vorsicht, nicht jeder Turul ist so harmlos wie der Dicke am Eingang zum Burghof. Er lässt sich auch gerne politisieren und gilt als Symbol der Pfeilkreuzler oder Neonazis.
21. Februar 2024
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