Wander-Highlight
Die "Henggate" am Gasserplatz
Protokoll über die Hinrichtung des Josef Gasser, Feldkirch 9. September 1864
Vor 150 Jahren fand die letzte öffentliche Vollstreckung eines ordentlichen Todesurteils in Vorarlberg statt.
Als zwei Gendarmen am 17. Jänner 1864 in Lauterach den gewalttätigen Josef Gasser entwaffnen wollten, erschoss er einen, den anderen verletzte er schwer. Dann tötete er einen Verwandten, der ihn besänftigen wollte. Gasser verbarrikadierte sich in seinem Haus. Bei Schusswechseln kam ein weiterer Mann ums Leben.
Vor dem Kreisgericht Feldkirch wurde Gasser der Prozess gemacht. Mit der „Feldkircher Zeitung“ berichtete ein modernes Medium aus dem Gerichtssaal. Mord war nach dem Strafgesetz 1852 mit dem Tod zu bestrafen, die Strafe durch den Strang zu vollziehen. Das Urteil wurde bestätigt, ein Gnadengesuch an den Kaiser abgewiesen.
Die Hinrichtung war in der Strafprozessordnung 1853 genau geregelt. Gasser wurde am 9. September zum Richtplatz auf der Seewiese im Steinwald in Göfis gefahren, die seither „Gasserplatz“ heißt. Nach Verlauf von nicht ganz einer Minute von Zeit der Übergabe an war Gasser, welcher sich bis zum letzten Augenblicke gefaßt und reumüthig benahm, verschieden, heißt es im Protokoll der Gerichtskommission.
Quellen und Literatur: Landesarchiv / Aktenmäßige Darstellung der von Joseph G. verübten Verbrechen des vollbrachten und versuchten Meuchelmordes, des zwei Male vollbrachten gemeinen Mordes und der öffentlichen Gewaltthätigkeit (VLA: LG Feldkirch C-10/1864).
apps.vorarlberg.at/vorarlberg/vorarlberg/bildung_schule/bildung/landesarchiv/weitere/ausstellungen/archivaledesmonats-2014/september_die_henggate_am.htm
10. Februar 2024
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