DDR-Wohnungsbau Mühlenkiez

Der volkstümliche Name dieses Stadtgebietes lautet Mühlenkiez. Im 19. Jh. standen entlang der Greifswalder Straße sieben Mühlen. 1973 bis 1983 entstand hier auf ehemaligem Kleingartensiedlungsgelände die Großwohnsiedlung Michelangelostraße. Entsprechend des Plans der Regierung der DDR wurden hier sogenannte WBS-70-Plattenbauhäuser gebaut. Ab Mitte der 1960er Jahre wurde in der ganzen DDR alternativlos Plattenwohnungsbau gebaut. Die Zahl der Häusertypen beziehungsweise der Wohnungsgrundrisse war übersichtlich. Bis 1990 sollte das Wohnungsproblem, d.h. der Mangel an modernem Wohnraum in Ost- Berlin, gelöst werden. Neben noch viel größeren Projekten wie der Trabantenstadt Marzahn-Hellersdorf stellte die Satellitenstadt Michelangelostraße Wohnraum für 10.000 Menschen im damaligen Bezirk Prenzlauer Berg zur Verfügung. Innerhalb des Bezirks stand keine weitere Fläche zur Verfügung, die groß genug für dieses Projekt gewesen wäre. So entschied man sich zur Überbauung der früheren Kleingärten. Die Michelangelostraße ist das Pendant zu der Stadtrandgroßsiedlung Märkisches Viertel in Reinickendorf. Plattenbau konnte aber auch visionär sein: Ab 1983 entstand ganz in der Nähe, Ecke Greifswalder/Danziger Straße der Ernst-Thälmann-Park.