Église saint Germain

Die ersten Erwähnungen der Kirche Saint-Germain in Sceaux-sur-Huisne finden sich im Kartular der Abtei Saint-Vincent in Le Mans: Um 1050 schenkte Bouchard de Théligny der Kirche von Sceaux Land und eine nahegelegene Wiese. Zu dieser Zeit wurde das Gebäude, damals „in schlechtem Wald“, in Stein umgebaut.Das Kirchenschiff gilt als ältester Teil der Kirche und stammt aus dem 11. Jahrhundert, ist aber aufgrund zahlreicher Umbauten und sogar Rekonstruktionen in Wirklichkeit schwer zu datieren. Das Mauerwerk weist mehrere Wiederholungen und eine verworrene Aneinanderreihung von Elementen auf, die von älteren Gebäuden stammen könnten, wie etwa den Überresten der Ende des 19. Jahrhunderts im Tal exhumierten galloromanischen Villa (kleine regelmäßig geschnittene Bruchsteine, Trümmer von Dachziegel). Es gibt auch Spuren alter Öffnungen, beispielsweise einer Tür, die zum Priorat führt. Obwohl es wahrscheinlich ist, gibt es kein Element, das den romanischen Bau formal identifizieren könnte. Die heutigen Öffnungen stammen aus späterer Zeit, wie etwa der kleine gotische Erker in der Westwand und vielleicht das Südtor (15. Jahrhundert?), und die anderen Öffnungen stammen wahrscheinlich aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Im Jahr 1709 werden im Kirchenschiff tatsächlich bedeutende Mauerwerks- und Strukturarbeiten erwähnt.Der Chor und der Glockenturm wurden vermutlich in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts im spätgotischen Stil erbaut. Die Fabrikberichte erwähnen verschiedene Arbeiten in den 1530er und 1540er Jahren: Dacheindeckung, Bau eines Balletts, Buntglasfenster des „Grant-Fensters“ … Der Turm wurde möglicherweise in mehreren Etappen gebaut, wenn wir uns auf die Veränderungen im Mauerwerk in der Fassade verlassen . Es wurde Ende des 16. Jahrhunderts oder Anfang des 17. Jahrhunderts sichtbar umgestaltet, wie die halbkreisförmigen Öffnungen zeigen, von denen eine zugemauert war. Ab 1570 waren die du Bouchets Herren von Sceaux und ließen ihr Wappen „Azurblau mit drei Sandringen“ auf dem Schlussstein der Kapelle unter dem Glockenturm (inzwischen durch eine Blume ersetzt) und auf dem mit dem Gewölbe getäfelten Kirchenschiff anbringen und Chor. Was die Fenster an der Nordwand des Chores betrifft, so waren sie im 18. Jahrhundert zweifellos ebenso offen wie die Fenster im Kirchenschiff.Während der Revolution wurde die Kirche als Nationaleigentum beschlagnahmt und im September 1796 mit Ausnahme der Möbel an einen gewissen René Neveu verkauft. Die beiden 1719 eingebauten Glocken samt Beschlägen wurden der Verwaltung zum Einschmelzen übergeben. Die Kirche wurde nach dem Tod von Herrn Neveu in den 1810er Jahren an die Stadt zurückgegeben.Im 19. und 20. Jahrhundert wurden an der Kirche gelegentlich Wartungsarbeiten durchgeführt (hauptsächlich am Dach), jedoch keine umfassende Restaurierung. Im Jahr 1831 wurde ein Kostenvoranschlag für die Erweiterung der Kirche durch eine Kapelle erstellt, um alle Gemeindemitglieder besser unterzubringen. Dieses Projekt wurde jedoch nicht ausgeführt. Im selben Jahr wurde die Flagge gehisst, die noch heute den Glockenturm bedeckt. Die heutige Sakristei (Architekt Gambert) wurde 1862 angebaut, um eine andere, sehr heruntergekommene Sakristei zu ersetzen, die ein Fenster versperrte, das heute nur noch von innen sichtbar ist. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde auch die Umgebung der Kirche geräumt, die mit Unterständen übersät war und von einem imposanten Waschhaus verdeckt wurde, das schließlich 1870 verlegt wurde. Die letzten Arbeiten an der Überdachung wurden 1989 durchgeführt. Die Kirche von Sceaux-sur-Huisne steht seit 1926 unter Denkmalschutz.