Sandsteintrog

SandsteintrogDieser ca. 3 Tonnen schwere Trog wurde vor über 300 Jahren aus hochwertigem „Britter Sandstein" gefertigt. Sein ursprünglicher Standort befand sich in einem Biotop an der jetzigen Verbindungsstraße (Damm) zwischen "Weiherfeld" und "Mettlacher Straße", aus Sicht der Mettlacher Straße" linksseitig unterhalb der Gärten.Gespeist vom Wasser der dort sprudelnden Quellen, diente er vor allem den Bewohnern der Mettlacher Straße als Waschmöglichkeit ihrer Kleidung und Bettwäsche, als auch den Bauern zur Viehtränke und Reinigung der benutzten Kartoffelsäcke. Den Kindern war er aber auch mit dem vorbeifließenden Steinrauschbach ein willkommener Spielplatz.Durch den Bau der Damm-Straße zwischen "Weiherfeld" und Mettlacher Straße" schien sein Ende besiegelt! Doch der Aufmerksamkeit des damaligen Försters der von Boch'schen Forstverwaltung und späteren Ortsvorstehers Hubert Kulke und seiner Frau Bertha ist es zu verdanken, dass dieser Sandsteintrog der Nachwelt erhalten blieb. Nachdem er seit 1976 mit Blumen bepflanzt den Eingangsbereich ihres Wohnhauses zierte, überlies Frau Bertha Kulke im Jahre 2022 dieses Relikt der Vergangenheit, unter Vermittlung von Karl-Heinz Lang, der IG "Dorfarchiv Hausbach".Aus Anlass des 100. Geburtstags von Frau Bertha Kulke am 06. Mai 2023, erhielt nun dieser Sandsteintrog wieder seine ursprüngliche Bestimmung zurück, ergänzt um einen aus ,,Britter Sandstein" gemeißelten Wassereinlauf. Die beiden kleineren Tröge dienten zuvor als Futterkrippe im Stall eines einheimischen Bauernhauses.

Das Märchen vom Sandsteintrog"Es war einmal ein riesengroßer bunter Sandsteinfeis.Jahrmillionen war er aus all den unendlich vielen Sandkörnern zusammengebacken worden. Ganz zufrieden schlummerte er unter dem Hochwald oben im Saarland. Eines Tages fingen Männer an, mit Spaten und Hacken, mit Brechstangen und allerhand eisernem Gerät an ihm herumzukratzen.Dann erschütterte ihn ein gewaltiger Schlag -ein metergroßer Brocken war herausgesprengt. Fleißige Hände begannen an dem eckigen Stück zu hämmern und zu meißeln, bis nach vielen Tagen ein wunderschöner, ganz großer Trog geschaffen war. Mit vielem Hüh" und „Hott" karrte man ihn nach unten ins Bachtal. Handwerker zogen ein eisernes Rohr über seinen Kopf und schon sprudelte kühles Wasser Wasser in den Bauch des guten Troges. Tiere kamen, steckten ihre durstigen Mäuler hinein und trotteten satt nach Hause.

Menschen kamen, ganz kleine, die jauchzten um ihn herum, krabbelten sogar hinein und große Männer und Frauen, die schöpften Wasser oder schwenkten Wäsche in ihm. So war unser Sandsteintrog bald zum Mittelpunkt geworden. Die Freude über sein neues Dasein jedoch währte nicht lange. Immer weniger Menschen und Tiere kamen, denn Rohre und Leitungen hatten ihn überflüssig gemacht. Ganz traurig weinte er seine Tränen ins Schilf unterhalb. All die kleinen Frösche und Unken und die vielen anderen Tiere versuchten, ihn mit ihren leisen Rufen zu trösten. Das Schilf endlich erbarmte sich, deckte ihn nach und nach zu. Dann, eine lange Zeit später, den Mond hatten viele elektrische Lampen ersetzt, fuhr eine riesige Maschine vor, griff mit ihrem gewaltigen Arm nach ihm, hob ihn wie eine Feder hoch, schwenkte ihn herum, quetschte ihn zusammen, dass er zersprang und setzte ihn unsanft oben auf dem Berg ab. Dort steht der gute Trog heute, liebe Menschen pflegen ihn, pflanzen bunte Blumen in seinen Leib.