Mountainbike-Highlight
Dieses Highlight liegt in einem geschützten Gebiet
Achte auf die örtlichen Bestimmungen für: Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald
Ort: Bretzfeld, Hohenlohekreis, Regierungsbezirk Stuttgart, Baden-Württemberg, Deutschland
Die Pulvermühle Adolzfurt war eine der ältesten Firmen der Region und größter Arbeitgeber am Ort. Im Waldstück standen bis zu
180 Gebäude. Die Pulverherstellung an der Brettach aus den Rohstoffkomponenten Kalisalpeter, Holzkohle und Schwefel begann
bereits 1832. Davor wurde bereits ab 1600 in Unterheimbach Schwarzpulver produziert. Es ist bei uns seit dem Mittelalter als
Schießpulver (auch Donnerkrautgenannt) und als Sprengmittel bekannt. Die Bestandteile müssen fein gemahlen und gleichmäßig
vermischt werden. Es wurde hier zuerst von drei Mitarbeitern hergestellt/ bis zum 1.Weltkrieg (1914) waren 20 Mitarbeiter
beschäftigt. 1912 gab es eine große Explosion. Danach wurde das Werk elektrifiziert und mit Wasserturm und Rollgleisanlage
ausgestattet. Zuerst mit „Pulvergäulen", später mit der Bahn wurde der Sprengstoff nach Heilbronn ins Salzbergwerk transportiert.
Nach der Kriegsproduktion mit 50 Mitarbeitern kam das Werk 1926 an die l. G. Farben. Die-Krise 1929 hinterließ ihre Spuren, dann
folgte ab 1937 die Modernisierung im Sinne der NS-Wirtschaft.
Mit Beginn des 2.Weltkriegs 1939 stieg die Belegschaft auf über 100æn, die Kriegsproduktion für die Wehrmacht führte zum
Wirtschaftsaufschwung. Nach der Zerstörung 1945 wurde ab 1948 von 3-4 Leuten der Klebstoff „Adikoll" produziert, ab 1950
durfte wieder von 13Mann Schwarzpulver erzeugt werden. Ab 1952 hieß der Besitzer Dynamit Nobel AG. Durch die Herstellung
von 'TNT-Presskörpern, fanden in der 60er Jahren ca. 145 Menschen Arbeit und Brot - der größte Arbeitgeber in der Gemeinde. Bis
1982 wurden Arbeitsplätze durch Dynamit Nobel ausgelagert, aber noch immer arbeiteten hier 80 Personen und erzeugten
800 Tonnen Pulver.
22. August 2019
Heute:
Durch eine schwere Explosion-am 30. März 1990 wurden 3 Personen getötet und 4 Personen verletzt. Weite Teile der Pulvermühle
wurden zerstört. Gegen 9:50 Uhr ereigneten sich auf dem Gelände der Dynamit Nobel Pulvermühle (Jahresproduktion ca. 500 to Schwarzpulver) mehrere gewaltige Explosionen.
Vermutlich kam es im Sieb- und Körnwerk, bei der Produktion des Schwarzpulvers (Kaliumnitrat, Kohlepulver, Schwefel), durch eine chemische Reaktion zu einer folgenschweren
Verpuffung, die eine Kettenreaktion 'nach sich zog. Es explodierten innerhalb weniger. Sekunden ca. 10 weitere Gebäude und Bunker. Die Primärexplosion war dass
selbst der in Ausblasbauweise gebaute Bunker aus meterdickem Stahlbeton wie ein Kartenhäuschen zusammenfiel. Nach dem Unglück wurde die Pulvermühle nach fast
160 -jährigem Bestehen nicht mehr aufgebaut.
Mittlerweile wurden alle Gebäude abgebrochen und auch der größte Teil der asphaltierten Fläche wurde entfernt. Die Einbuchtungen in den Hang, in denen vormals die
Produktionsstätten standen, wurden bis auf eine alle zugeschüttet. Dennoch gibt es ein paar stumme Zeugen, die man noch auffinden kann. Auf dem Gelände steht seit 2009 das
Hochwasser-Rückhaltebecken A1, der Wald -wird derzeit renaturiert. Im Rahmen der Kunstaktion „Landart Bretzfeld 2012 Kunst am Brettachtal-Radweg" soll in der
Pulvermühle die Aktion „Kunstversteck" -stattfinden
22. August 2019
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