Zur lieben Frau vom Kreuzberg

Nein, das hier ist kein Wurmloch in den szenigen Berliner Stadtbezirk, sondern eine Wallfahrtskirche, die im zweiten Weltkrieg fast vollständig zerbombt wurde und in einem neuen architektonischen Stil wieder aufgebaut wurde.

Die Wallfahrtskirche Zu unserer lieben Frau vom Kreuzberg gehört zu den Pfarrkirchen in Schwandorf und gleichzeitig ist sie Klosterkirche des Karmelitenklosters.

Wallfahrtskirche-Kreuzberg „Unserer Lieben Frau“Am 17. April 1945 vernichtete ein Bombenangriff die barocke Vorgängerkirche aus dem 17. Jahrhundert, bis auf die Chormauern und beschädigte das danebenliegende Kloster schwer. Das Gnadenbild das Maria mit dem Jesusknaben zeigt, blieb dabei unversehrt. Das Bild stellt eine Kopie des vom Münchner Hofmaler Johann Carl Loth kopierten Passauer Maria-Hilf-Bildes in der Pfarrkirche St. Peter in München dar. Das Passauer Bild hatte sein Vorbild im dem von Lukas Cranach 1518 gemalten Bild in St. Jakob in Innsbruck.
Nach dem Krieg begannen die Karmeliten unter der Leitung ihres damaligen Priors P. Alexander Schultes den Neubau der Kirche. Die Pläne des nüchternen Baus lieferte Regierungsbaumeister Franz Seraph Günthner aus Regensburg. Er übernahm die noch erhaltenen Chormauern mit der abgerundeten Apsis und setzte daran ein dreischiffiges Langhaus mit abgeschrägten Ecken. Die Grundsteinlegung erfolgte am 18. September 1949.
Der Außenbau mit den zwei über Eck gestellten Türmen, die von Spitzen Helmen aus Aluminiumblechen bekrönt werden, ist schon von weitem zu sehen. An die Süd- und Ostseite lehnt sich der Klosterbau an. An die Nordseite sind Kapellen angebaut. Das Mosaik im Bogenfeld über dem Portal zeigt die Geschehnisse beim Jüngsten Gericht. Christus erscheint als Weltenrichter mit den zwölf Aposteln und Maria.
Der aufwendig gestaltete Hochaltar mit dem barocken Gnadenbild im Chorraum zieht beim Eintritt in die Kirche die Aufmerksamkeit auf sich. Dazu trägt auch die Gestaltung des Fußbodens durch ein Mosaik bei, das in einem Halbkreis vor dem Haupteingang den Sündenfall im Paradies zeigt.
Den Mittelpunkt des Hochaltars bildet das Gnadenbild in kräftigen barocken Rahmen, das vor einer nischenartigen Rückwand zu schweben scheint. Es wird von aufsteigenden Engeln umgeben. Den Hintergrund bildet ein in Gold und Silber leuchtender Strahlenkranz, der das aus dem Halbdunkel hervortretende Gnadenbild mit den Engeln betont.
Der rechte Seitenaltar ist dem hl. Josef gewidmet, die Figur des hl. Josef ist zusammen mit dem Jesusknaben und der seitlich sitzenden Maria auf das wesentliche reduziert. Der linke Seitenaltar ist der hl. Theresia von Avila, der Reformatorin des Karmeliterordens gewidmet. Die ausdruckstarken Gemälde an der Flachdecke des Langhauses, erzählen von den wichtigsten Stationen im Leben Marias.Quelle: Auszüge aus dem Kirchenführer