Battistero di San Giovanni

Das Baptisterium San Giovanni Battista (Schutzpatron der Stadt Florenz) ist mit der Kathedrale und dem Campanile di Giotto ein prächtiges Unikat, vergleichbar mit der Piazza dei Miracoli von Pisa.
Es handelt sich um ein achteckiges Gebäude mit abwechselnd weißem und grünem Marmor, dessen Stil und architektonische Elemente (Säulen, Hauptstädte, Geometrie der Räume ...) sich auf den von der Renaissance wiederbelebten klassischen Geschmack beziehen.
Draußen kann der Besucher den künstlerischen und symbolischen Wert der drei Bronzetüren von Andrea Pisano im Süden und Lorenzo Ghiberti im Norden und Osten (die berühmte "Porta del Paradiso") bewundern: die vergoldeten Bronzetafeln beziehen sich Episoden aus dem Leben von Johannes dem Täufer, dem Neuen Testament und dem Alten Testament.
Im Inneren beeindruckt die Kuppel den Besucher mit dem großen Mosaik von Coppo di Marcovaldo, das das Jüngste Gericht darstellt, mit der klassischen Trennung zwischen der gesegneten und der verdammten Seele um einen majestätischen Christus. Der Dichter Dante Alighieri, der Inferno in seiner "Divina Comedia" beschrieb, war wahrscheinlich nur von dieser Weltanschauung inspiriert, die sich in der gesamten mittelalterlichen christlichen Welt verbreitete.

Das Bauwerk entstand im 11. Jahrhundert. Der Dom wurde mit entsprechenden Proportionen dem Battisterium angeglichen. Erstaunlich, mit welcher Harmonie das erreicht wurde.

Der Heilige Johannes der Täufer ist - ebenso wie der Heilige Josef - ein Mann an der Schwelle vom Alten zum Neuen Testament. Seine Eltern sind Zacharias und Elisabeth, die Muttergottes besucht nach der Verkündigung der Menschwerdung Gottes durch sie ihre Verwandte Elisabeth, die noch im hohen Alter einen Sohn gebären wird, eben Johannes den Täufer. Dieser ist ein halbes Jahr älter als Jesus und gilt als sein Vorläufer / Wegbereiter. Er lebt in der Wüste, predigt der jüdischen Bevölkerung die Umkehr von den Sünden und tauft sie im Jordan, dorthin kommt auch Jesus um sich taufen zu lassen, dabei wird er vom Heiligen Geist erfüllt, der vom Himmel auf ihn herabkommt.
Der Gedenktag von Johannes dem Täufer im Heiligenkalender ist am 24. Juni, exakt ein halbes Jahr vor dem 'Heiligen Abend'.