Schlegerkasten und Grävenitz'sches Schloß

Super Rastplatz mit Aussicht auf das Schloss .

Interessant finde ich, dass trotz des Namens das Gebäude nicht die alte oder wiederaufgebaute Burg der Schlegler ist. Diese befand sich dort, wo heute das Graefenitzsche Schloß steht. Die Erbauung des 'Schlegerschlosses' fällt in die Zeit um 1415, als die Herren von Gemmingen die Hälfte der Stadt den Herren von Stein abkauften. Ursprünglich war das rd. 30 m hohe Gebäude als Wohn- und Wehrburg gebaut, mit einem Umbau als Wehr- und Wachgang sowie mit Erkern auf jeder Ecke des obersten Stockwerkes. Diese Wehranlagen wurden schon 1578, beim Umbau vom Wohngebäude zum „Herrschaftlichen Fruchtkasten“ entfernt.
Quelle: kuratoriumheimsheim.de/schleglerschloss-gebaeudes.htmlDie Geschichte Heimsheims ist untrennbar mit der Geschichte des Schleglerbundes verbunden. Im 14.Jahrhundert schlossen sich Ritter zu verschiedenen Bünden zusammen, um ihre in ihren Augen ihnen zustehenden Rechte notfalls mit Gewalt durchzusetzen. Am Martinstag 1366 gründeten etliche Ritter aus der Region (Truchsess von Höfingen, Wolf von Steinegg, Georg von Enzberg u.a.) den Bund der „Martinsvögel“ und wollten gemeinsam die alten Rechte der Ritter gegen die aufkommende Vormacht des Hauses Württemberg und die der freien Städte verteidigen. Schon ein Jahr später versuchten sie Graf Eberhard in Wildbad zu überfallen. Dies misslang und damit begann eine 30jährige Zeit der Unruhen, auch Schleglerkrieg genannt. Gegen Ende des 14.Jh. wendete sich das Blatt immer mehr zu Gunsten der Städte und Grafen, die durch Trutzbünde einander verpflichtet waren. Dennoch griffen die Schlegler immer wieder Städte an.
In Heimsheim trafen sich 1395 die „Könige“ des Schleglerbundes, um zu beraten, wie man Graf Eberhard den Milden von Württemberg überfallen könnte. Dieser erfuhr von dem Plan und zog im September mit einem großen Heerhaufen vor die Stadt. Es gelang seinen Truppen, das Städtchen in Brand zu setzen. Der Überlieferung nach soll ein vor der Stadt an der Stadtmauer liegender Strohhaufen in Brand geschossen worden sein, dieser trug das Feuer in die Stadt, wo es in dem eng zusammen gebauten Städtchen reichlich Nahrung fand. Die Anführer der Schlegler wurden gefangen genommen, andere retteten sich durch Flucht.
Quelle: kuratoriumheimsheim.de/schleglerschloss.html

Die namensgebend Schlegler waren schon alle tot, als in Heimsheim 1415 das heute bekannte Schleglerschloss gebaut wurde. Die Burg der Schlegler befand sich dort, wo heute das Graefenitzsche Schloß steht. Letzteres wurde 1729 für Reichsgraf Friedrich Wilhelm von Graevenitz erbaut und wird heute von der Stadtverwaltung genutzt. Die Wehrburg, das Schleglerschloss, kann heute von der Öffentlichkeit genutzt werden: kuratoriumheimsheim.de/index.html